Finanzierung der Digitalisierung an Schulen: Chancen, Risiken & Umsetzung

Die Digitalisierung ist allgegenwärtig und unaufhaltbar. In nahezu jedem Lebensbereich sind deutliche Veränderungen zu spüren und ein Ende der rasanten Weiterentwicklung ist noch längst nicht in Sicht.

Ist es dann nicht naheliegend, bereits im Kindesalter dafür zu sensibilisieren und die Digitalisierung in die Schulen zu holen? Das sollte man zumindest meinen.

  • Doch wie sieht es aktuell an deutschen Schulen aus?
  • Wird die Digitalisierung an Schulen tatsächlich gelebt?
  • Wie sind die vorherrschenden Meinungen zur „Digitalisierung an Schulen“?
  • Welche Chancen & Risiken gibt es zu beachten?

Wir möchten das vielbefeuerte Thema aus allen Perspektiven beleuchten, um Ihnen einen ganzheitlichen Überblick zu verschaffen. Wir zeigen Ihnen außerdem moderne Ansätze alternativer Schulkonzepte auf, die auf lange Sicht immer bedeutsamer werden könnten.

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Digitalisierung Schule: Wo stehen wir aktuell?

Ist das Ende der „Kreidezeit“ bereits eingeläutet oder wie steht es um die technische Ausstattung an deutschen Schulen? Laut der ICILS Studie 2018 sind die IT-Ausstattungsbedingungen deutscher Schulen international tatsächlich als weit unterdurchschnittlich anzusehen. Denn nicht wenige deutsche Schulen verfügen noch größtenteils über veraltete Lehrmaterialien wie Tafel & Kreide.

Auch eine Meinungsumfrage des Verbands Bildung und Erziehung e.V. (VBE) von 2019 konnte ähnliche Ergebnisse hervorbringen. Die befragten Schulleiterinnen und Schulleiter machten deutlich, dass deutsche Schulen nach wie vor einen digitalen Aufholbedarf aufweisen. Doch schauen wir uns die wesentlichen Defizite im Detail an:

Verfügbare Laptops/Tablets für Schüler und Lehrer

Vor allem von Seiten vieler Lehrkräfte wird die technische Ausstattung an deutschen Schulen als stark mangelhaft eingeschätzt. Nicht nur sei der Anteil von verfügbaren Laptops / Tablets pro Schüler extrem niedrig, auch die Aktualität und Funktionsweise der Endgeräte ließe vielfach zu wünschen übrig.

Als Ursache werden hier fehlende technische Kompetenzen und fehlendes Fachpersonal zur Wartung der Endgeräte genannt. IT-Koordinatoren bzw. speziell geschultes Personal zur Unterstützung werden seitens der Lehrkräfte vielfach gewünscht.

Während der Spitzenreiter Dänemark durchschnittlich über einen Anteil von 91,1% verfügbarer Geräte für die gesamte Lehrerschaft verfügt, hinkt Deutschland mit gerade mal 3,2% zur Verfügung stehenden Endgeräten deutlich hinterher. Um den Rückstand aufzuholen, haben die Bundesregierung und der Bundestag im Jahr 2018 den Digitalpakt beschlossen. Durch diesen sollen öffentliche Schulen Gelder und Mittel für die Digitalisierung erhalten. Entscheidend wird jedoch die Umsetzung der Länder in den kommenden Jahren sein.

Geschwindigkeit & Verfügbarkeit von Internetverbindung

Als weiterer Mangel ist die oftmals schlechte oder gar nicht erst verfügbare Internetanbindung an Schulen anzusehen. Die Internet-Verfügbarkeit an deutschen Schulen ist im internationalen Vergleich eine der niedrigsten. Und das obwohl die Relevanz von internetbasiertem Lernen, sowohl von Bund und Ländern als auch von den Lehrkräften und Eltern, allgemein als sehr hoch eingeschätzt wird.

Digitale Medien als Unterstützung für die Vermittlung des Schulstoffes

Beamer, Interaktive Tafeln, Whiteboards, Dokumentenkameras und Co. als Unterstützung der Lehrkräfte finden immer mehr den Weg in die deutschen Klassenzimmer. Jedoch noch längst nicht in einem ausreichenden Umfang. Ein Großteil deutscher Lehrkräfte beklagt, dass die verfügbaren Ressourcen längst nicht für die seit Jahren steigenden Schülerzahlen ausreichen würden.

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Viele Menschen, viele Meinungen zur Digitalisierung an Schulen

Digitalisierung an Schulen – ein viel diskutiertes und umstrittenes Thema. Während der Fortschritt seitens des Bundes, der Länder und Kommunen und nicht zuletzt der Lehrkräfte und Eltern vehement eingefordert wird, gibt es auf der anderen Seite viele Kritiker, die vor möglichen Risiken warnen. Wir haben daher die grundlegenden Chancen und Risiken unter die Lupe genommen, die Argumente beider Seiten zusammengetragen und unser Fazit daraus gezogen.

Chancen: Zukunftsorientiertes & personalisiertes Lernen

Die Digitalisierung beeinflusst und prägt mehr und mehr jeden Bereich unserer Lebens- und Arbeitswelt. Der verantwortungsbewusste und reflektierte Umgang mit digitalen Medien, sollte nach Ansicht vieler Fachkräfte daher unbedingt Teil des Bildungssystems sein und in Schulen praktiziert werden. Nur so könne sichergestellt werden, dass junge Menschen optimal auf ihre Zukunft und ihr Arbeitsleben vorbereitet werden.

Und noch weitere Chancen ergeben sich aus der zunehmenden Digitalisierung von Schulen. Eine Studie der Robert Bosch Stiftung belegt, dass digitale Medien ein großes Potential aufweisen, „personalisiertes Lernen“ wirksam zu implementieren. Gemeint ist damit das eigenständige Lernen bzw. die spezielle Förderung individueller Kompetenzen einzelner Schüler. Es können bessere Lernerfolge und eine höhere Motivation erzielt werden. Zugleich weist die Studie jedoch darauf hin, wie entscheidend wichtig, der richtige und sinnvolle Einsatz digitaler Medien sei.

Risiken: Ohne Digitales Verständnis der Lehrkräfte keine Verbesserung

Die Qualifizierung der Lehrkräfte und der didaktisch-methodische Einsatz der digitalen Medien im Unterricht stellt die wohl größte Sorge vieler Kritiker dar. Allein durch die Ausstattung mit technischen Neuerungen sei noch längst kein digitalisierter Unterricht geschaffen. Entscheidend sei die sinnvolle Verankerung im Unterricht.

Fakt ist: Lehrkräfte müssen im Zuge einer Digitalisierung neue pädagogische Inhalte vermitteln, neue technische und methodische Mittel anwenden und das alles kritisch reflektieren können. Ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht. Die Sorge: Die digitale Ausstattung an Schulen eilt der Qualifikation der Lehrkräfte weit voraus.

Fazit: Digitalisierung Schule ja, aber ganzheitlich!

Auf Basis der Informationslage ist die Notwendigkeit einer weiterführenden Digitalisierung von Schulen absolut gegeben. Dies wird auch durch Bestrebungen, wie beispielsweise den Digitalpakt deutlich. Zugleich sehen wir aber auch die Problematik, der fehlenden Kompetenzen des Lehrpersonals im Umgang und Einsatz der Medien. Nur mit qualifiziertem Fachpersonal und einem guten pädagogischen Konzept kann der Einsatz von digitalen Medien erfolgreich stattfinden. Dafür ist eine ausreichende Verfügbarkeit digitaler Medien an Schulen unabdingbar. Wie eine flächendeckende Finanzierung der Digitalisierung an Schulen aussehen soll, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.

Die Notwendigen Schritte zur Umsetzung wären also:

  1. Kompetenzen der Lehrkräfte verbessern
  2. Konzepte zum didaktisch-methodischen Einsatz digitaler Medien entwickeln
  3. Nachhaltige digitale und technische Voraussetzungen an Schulen schaffen

Es ist jedoch fraglich, ob die Implementierung dieser Anforderungen im deutschen Schulsystem und der Lehrerausbildung in derselben Geschwindigkeit erfolgen kann, in der die Digitalisierung in unserer Gesellschaft voranschreitet.

Mit sehr gutem Beispiel gehen hingegen einige Privatschulen und alternative Schulkonzepte voran. Indem private Schulen freier in der Gestaltung ihrer Bildungs- und Lehrpläne sind und ihr Personal gezielter schulen, sind sie in Sachen Digitalisierung einigen staatlichen Schulen um Jahre voraus. Eine sehr fortschrittliche Privatschule, die wir mit Xavin bei der Finanzierung eines Digitalisierungs-Projekts unterstützen, möchten wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen.

Waldschule-Degerloch-Beispiel

Digitalisierung an Privatschulen: Fallbeispiel Waldschule Degerloch

Ein Charakteristikum des Schulkonzepts der Waldschule Degerloch ist die ständige Weiterentwicklung in Sachen Unterrichten und Lernen, nach dem Motto „Stillstand bedeutet Rückschritt“. Dazu gehören für sie auch die zunehmende Digitalisierung von Lernprozessen und der Einsatz digitaler Medien. Das Besondere an der Waldschule Degerloch ist jedoch die gezielte Konzeption und strategische Vorgehensweise bei der Implementierung neuer Technologien.

Das Xavin Projekt: Konzeption eines individuellen Medienpults

Im Rahmen des Xavin Projekts konzipierte die Schule ein speziell auf die eigenen Bedürfnisse angepasstes interaktives Medienpult. In einem Pilotversuch statten sie zunächst sechs Klassenzimmer mit den modernen Pulten aus, um erste Erfahrungswerte zu sammeln und das Lehrpersonal damit vertraut zu machen. Darauf basierend konnte das Konzept noch einmal weiterentwickelt und optimiert werden.

Das Endprodukt verfügt nun über…

  • einen integrierten PC
  • eine Dokumentenkamera, zur Projektion von Lerninhalten
  • Anschlüsse für eigene Notebooks
  • Integrierte Lautsprecher
  • WLAN
  • einen Beamer auf Laserbasis

Die Finanzierung der Digitalisierung an der Waldschule Degerloch

Das gut ausgearbeitete Konzept konnte sich nicht nur aus pädagogischer Sicht sehen lassen, auch potenzielle Investoren waren mehr als überzeugt. Die Finanzierung der modernen Medienpulte war somit ein voller Erfolg. Innerhalb von gerade mal 7 Stunden konnten wir ganze 137.500 EUR für die Waldschule Degerloch einsammeln.

Wenn Sie alle Zahlen & Daten zum Projekt mit der Waldschule Degerloch erfahren möchten, finden Sie alle relevanten Details auf unserer Projekt-Seite.

Über Xavin

Wir bei Xavin unterstützen Sie als Schule bei der Finanzierung von Projekten aller Art. Wenn Sie mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren möchten, finden Sie alle relevanten Informationen auf unsere Website.

Sie haben schon ein konkretes Projekt im Kopf? Gerne können Sie uns auch direkt eine Finanzierungsanfrage schicken oder uns persönlich kontaktieren.

Wir freuen uns auf Ihr spannendes Projekt!