Crowdinvesting-Projekte unterscheiden sich nicht nur nach Branche oder Inhalt. Sondern vor allem nach ihrer strukturellen Ausgestaltung. Für Anlegerinnen und Anleger ist es besonders wichtig, unter welchen Bedingungen das Kapital eingebracht, verzinst und zurückgeführt wird. Die Projektstruktur bestimmt dabei maßgeblich die Laufzeit, das Risiko und die Auszahlungskonditionen eines Investments. So wirken sich die Faktoren des Projektstatus, die Art des Rückzahlungsmodells oder die Trägerschaft direkt auf die Rahmenbedingungen aus. Und damit auch auf die Planbarkeit und Sicherheit für die Beteiligten.
Crowdinvesting-Projekte unterscheiden sich je nach Branche, Vorhaben und Kapitalbedarf in mehreren Punkten. Dazu gehören:
Besonders relevant ist außerdem die Frage, ob ein Projekt bereits in der Umsetzung ist oder ob es sich noch in der Planungsphase befindet. Auch die Art des Trägers, ob gemeinnützig, genossenschaftlich oder privatwirtschaftlich, wirkt sich auf die Rahmenbedingungen aus.
Die Struktur eines Crowdinvestments beschreibt, wie das Projekt finanziell aufgebaut ist. Also wann das Kapital bereitgestellt wird, wie es im Projekt eingesetzt wird, und in welcher Form Zins- und Rückzahlungen an die Anleger erfolgen. Auch die zeitliche Abfolge der Auszahlungen und die Absicherung der Ansprüche gehören zur Struktur eines Investments.
Dabei hat die Dauer der Investition unmittelbaren Einfluss auf diese Struktur. Denn je nach Laufzeit unterscheiden sich die vertraglichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erheblich.
Kurze Projekte, etwa die Beschaffung einer neuen Kindergarteneinrichtung, zeichnen sich durch eine kompakte Struktur aus. Das Kapital wird in einer Runde eingesammelt, vollständig zu Projektbeginn zur Verfügung gestellt und nach einer festen Laufzeit samt Zinsen an die Anleger zurückbezahlt. Die Struktur ist vollkommen linear und übersichtlich.
Bei Projekten mit längerer Laufzeit, etwa bei einem Neubau mit anschließender Vermietung, ist die Planung komplexer. Auch hier wird das Kapital vollständig zu Beginn eingesammelt. Anders als bei kurzen Projekten sehen viele dieser langfristigen Vorhaben jedoch regelmäßige Zinsauszahlungen während der Laufzeit vor. Das setzt voraus, dass das Projekt in der Lage ist, bereits während des Betriebs Erträge zu erwirtschaften. Das können beispielsweise Mieteinnahmen sein. Deswegen müssen in der Struktur diese Zahlungen abgebildet sein: Zinshöhe, Auszahlungstermine und Quellen der Mittel müssen eindeutig geregelt sein.
Trotz dieser Unterschiede bleibt die Kapitalbereitstellung bei klassischen Crowdinvesting Projekten immer gleich: Es finden keine Nachfinanzierung oder gestaffelte Kapitalabrufe statt. Die Struktur des Investments definiert lediglich, wie das einmal eingesammelte Kapital während der Projektlaufzeit genutzt und in welcher Form es zurückgeführt wird.
Die Dauer der Investition beeinflusst somit die Ausgestaltung der Zahlungsflüsse, nicht aber den grundsätzlichen Aufbau des Investments.
Die Verzinsung eines Crowdinvestments hängt direkt mit dem Risiko und der Laufzeit zusammen. Projekte mit kurzer Laufzeit und klar kalkulierbarem Risiko, etwa eine vermietete Bestandsimmobilie, werden häufig niedriger verzinst.
Je höher die Verzinsung, desto höher ist in der Regel auch das Risiko. Etwa durch längere Entwicklungsphasen, ungesicherte Auszahlungen oder variable Projektergebnisse. Um dieses Risiko zu kompensieren, müssen Emittenten zusätzliche Informationen bereitstellen. Das können Aussagen zur Bonität, zum Projektstand oder zur Exitstrategie sein. Die Projektstruktur muss dann außerdem Sicherungsrechte, Nachrangdarlehen oder besondere Rückzahlungsklauseln enthalten.
Die Auszahlungsstruktur legt fest, wann und in welcher Form Sie Ihr investiertes Kapital sowie Zinsen zurückbekommen. Bei endfälligen Modellen wird das gesamte Kapital am Laufzeitende in einer Summe inklusive Zinsen ausgezahlt.
Bei ratierlichen Auszahlungsstrukturen bekommen Sie regelmäßige Zinszahlungen. Das kann halbjährlich oder jährlich sein. Dies setzt aber stabile Zahlungsströme im Projekt voraus, etwa bei vermieteten Immobilien oder bei Projekten mit laufenden Einnahmen.
Komplexe Projekte können zudem hybride Modelle vorsehen: Ein Teil der Zinsen wird während der Laufzeit ausgeschüttet, der Rest ist endfällig. In diesen Fällen muss die Projektstruktur detailliert aufgeschlüsselt werden, um Transparenz über Cashflows und Liquiditätsbedarf sicherzustellen.
Das Rückzahlungsmodell beschreibt, wie das eingesetzte Kapital an die Crowd zurückgeführt wird. Bei klassischen Nachrangdarlehen erfolgt die Rückzahlung aus den Projekterträgen am Ende. Voraussetzung ist, dass alle vorrangigen Gläubiger, etwa Banken, bereits bedient wurden. Für Privatinvestoren bedeutet das ein höheres Risiko, das durch die Gestaltung des Modells abgefedert werden muss.
Denn wenn sich das Projekt wirtschaftlich schlechter entwickelt als geplant, können möglicherweise die verfügbaren Mittel nicht mehr ausreichen, um alle nachrangigen Forderungen zu bedienen. In diesem Fall kann es sogar zum Totalverlust kommen.
Das Rückzahlungsmodell entscheidet damit maßgeblich darüber, in welcher Reihenfolge Rückflüsse erfolgen und wie gut die Position der Crowd abgesichert ist. Ein sorgfältig strukturiertes Modell kann dieses Risiko begrenzen, etwa durch Pufferfristen, Ausfallreserven oder vertraglich geregelte Bedingungen, unter denen Rückzahlungen ausgesetzt oder gestreckt werden dürfen. Diese sollten Sie daher genau prüfen.
Ob ein Projekt bereits in der Umsetzung ist oder sich noch in der Planungsphase befindet, hat Einfluss auf die Risikobewertung. Befindet sich ein Vorhaben noch in der Frühphase, sind Genehmigungen, Verträge oder Finanzierungspartner noch nicht vollständig gesichert. In diesem Fall müssen umfassende Risikopuffer eingeplant, Projektstände klar dokumentiert und transparente Exit-Strategien vorgelegt werden. Die Rahmenbedingungen sind entsprechend dynamisch, was sich auch auf die Bedingungen für Anleger auswirkt.
Ist ein Projekt hingegen bereits weit fortgeschritten, etwa weil Bauleistungen vergeben, Grundstücke gesichert und Fördermittel genehmigt sind, verringert sich das Risiko. Die Struktur des Investments kann dann schlanker gehalten werden. Auch die Verzinsung fällt in solchen Fällen oft wegen der höheren Planungssicherheit moderater aus.
Ob ein Projekt von einem gemeinnützigen, genossenschaftlichen oder privatwirtschaftlichen Träger verantwortet wird, hat direkten Einfluss auf die Finanzierungslogik und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Gemeinnützige Träger arbeiten ohne Gewinnabsicht und unterliegen besonderen steuerlichen Vorgaben. Ihre Projektstruktur ist daher auf Langfristigkeit und Sicherheit ausgelegt, was sich auch auf die Renditeerwartung auswirkt. Häufig kommen Fördermittel oder zinsgünstige Darlehen zum Einsatz, was durch das Crowdinvesting sinnvoll ergänzt werden kann.
Genossenschaften dagegen finanzieren sich oft gemeinschaftlich über Mitglieder. Sie beteiligen die Anleger indirekt an der wirtschaftlichen Entwicklung des Projekts. Die Struktur solcher Investments ist meist stabil, aber vergleichsweise komplex, da die jeweiligen Rechte und Pflichten der Satzung beachtet werden müssen.
Privatwirtschaftliche Anbieter verfolgen meist klare, wirtschaftliche Interessen. Die Struktur dieser Projekte ist deswegen auf schnelle Umsetzung, hohe Effizienz und attraktive Renditen ausgelegt. Entsprechend höher fällt jedoch auch das Risiko aus.
Die Art des Trägers gibt daher nicht nur Auskunft über die Motivation hinter dem Projekt, sondern bestimmt maßgeblich die rechtlichen, finanziellen und operativen Rahmenbedingungen des Investments.
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