Festverzinsliche Wertpapiere sind klassische Schuldverschreibungen, bei denen ein Anleger dem Emittenten – also dem Herausgeber des Wertpapiers – Kapital leiht. Im Gegenzug verpflichtet sich der Emittent, für eine feste Laufzeit regelmäßige, ebenfalls festgelegte Zinszahlungen zu leisten. Am Ende der Laufzeit wird die Anleihe zum Nennwert (auch Nominalwert) zurückgezahlt. Dieser beträgt in den meisten Fällen 100 Euro - das ist vertraglich im Emissionsprospekt festgelegt.
Anders als bei einer Aktie, bei der Sie sich am Eigenkapital eines Unternehmens beteiligen, stellen Zinswertpapiere eine Form von Fremdkapital dar.
Deshalb sind derartige Festzinsanleihen besonders für sicherheitsorientierte Anlegerinnen und Anleger interessant: Wenn Sie zum Beispiel eine Anleihe mit fester Verzinsung über zehn Jahre kaufen, können Sie bei ordnungsgemäßer Rückzahlung feste Einnahmen einkalkulieren – unabhängig von der Entwicklung an der Börse oder beim Marktzins.
Die Rendite ergibt sich aus dem Verhältnis der erhaltenen Zinsen zum eingesetzten Kapital – bezogen auf die gesamte Laufzeit. Entscheidend sind dabei Kuponhöhe (Zinshöhe), Laufzeit, Kaufkurs und Rückzahlung. Wird eine Anleihe unter pari (also unter Nennwert) gekauft, steigt die effektive Rendite – bei Käufen über pari sinkt sie entsprechend.
Beispiel: Eine Anleihe mit einem Nennwert von 100 Euro, einem Kupon von 3 % und einer Laufzeit von 5 Jahren bringt Ihnen jährlich 3 Euro Zinsen – also 15 Euro über die Gesamtlaufzeit. Wird die Anleihe zu 98 Euro gekauft und zu 100 Euro zurückgezahlt, erhöht sich die Rendite entsprechend.
Wichtig: Die tatsächliche Rendite hängt immer auch von der Art der Verzinsung, der Bonität des Emittenten, der Zinsentwicklung und dem Kurs einer Anleihe zum Kaufzeitpunkt ab. Wenn Sie eine höhere Verzinsung möchten, müssen Sie meist ein höheres Risiko in Kauf nehmen.
Festverzinsliche Wertpapiere treten in unterschiedlichen Formen auf – je nach Emittent, Risiko, Laufzeit und rechtlicher Konstruktion. Die wichtigsten Arten sind:
Eine klassische Anleihe ist ein handelbares Wertpapier, bei dem Sie einem Emittenten über eine feste Laufzeit Ihr Kapital geben. Dafür erhalten sie festgelegte jährliche Zinszahlungen für die Anleihe bis zum Ende der Anlagezeit - sowie am Ende der Laufzeit den Nennwert ausgezahlt. Anleihen werden in unterschiedlichen Stückelungen emittiert, gelten als fremdkapitalbasiert und sind an der Börse handelbar. Zu den häufigsten Formen zählen Rentenpapiere, die sowohl von Staaten als auch Unternehmen ausgegeben werden.
Staatsanleihen werden von Regierungen ausgegeben. Hierbei beeinflusst die Bonität des Emittenten – also des Staates – die Sicherheit maßgeblich. Für Anleihen der Bundesrepublik Deutschland gilt eine sehr hohe Bonität, weshalb die Zinsen oft niedriger ausfallen - und damit sinkt die Rendite.
Die Bonität eines Landes wird regelmäßig von Ratingagenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s oder Fitch bewertet. Diese Ratings können Sie auf offiziellen Websites einsehen. So lässt sich gezielt prüfen, wie sicher eine Staatsanleihe tatsächlich ist – und ob die Höhe der Verzinsung im Verhältnis zum Risiko steht.
Unternehmensanleihen werden von privaten Firmen ausgegeben. Da das Ausfallrisiko hier deutlich höher ist als bei Staatsanleihen, sind häufig ein höherer Zinssatz und eine höhere Rendite möglich. Auch hier wird die Bonität des Herausgebers durch Ratingagenturen bewertet. Unternehmensanleihen sind börsennotiert und können während ihrer Laufzeit (meist zwischen 3 und 10 Jahren) flexibel gekauft und verkauft werden. Sie erhalten für diese Anleihen regelmäßig Zinsen (Kupons): meist jährlich, manchmal sogar halbjährlich.
Kommunalanleihen stammen von Städten, Gemeinden oder Zweckverbänden. Die Aufgabe des festverzinslichen Wertpapiers ist die Finanzierung verschiedener öffentlicher Projekte – etwa Schulen, Verkehrsanlagen oder Infrastrukturmaßnahmen. Auch hier gilt: Je besser die Kreditwürdigkeit des Emittenten, desto stabiler ist die Zinszahlung.
Die Emission (Ausgabe oder erstmaliger Verkauf) der Kommunalanleihen erfolgt in der Regel über Banken oder über die Börse. Dabei kann die handelbare Stückelung durchaus variieren – üblich ist jedoch ein Nennwert von 100 Euro oder mehr.
Pfandbriefe werden durch Sachwerte (z. B. Immobilien oder Forderungen) besichert und gelten daher als besonders sicher. Die Bonität des Emittenten spielt jedoch auch hier eine wichtige Rolle. Sie unterliegen ebenfalls einer festen Verzinsung und haben eine feste Laufzeit - üblich sind Zeiträume zwischen 2 und 15 Jahren. Pfandbriefe sind börsennotiert und damit handelbar, können also bei Bedarf vorzeitig über das Wertpapierdepot verkauft werden. Allerdings unterliegen sie – wie andere Anleihen – dem Kursrisiko, wenn sich der aktuelle Marktzins ändert.
Treasuries sind verzinsliche Wertpapiere, die von der US-Regierung ausgegeben und an der Börse gehandelt werden. Sie gelten weltweit als äußerst sicher, da die Bonität der Vereinigten Staaten als sehr hoch eingestuft wird. Treasuries werden in drei Hauptkategorien unterteilt:
Unabhängig von der Art gilt: Die Zinsen werden jährlich oder halbjährlich ausgezahlt.
Wie bei anderen Staatsanleihen hängt die Rendite stark von der Laufzeit und dem aktuellen Marktzins ab.
Hypothekenanleihen (auch „Mortgage Bonds“) sind mit grundpfandrechtlich besicherten Immobilienforderungen hinterlegt. Die Rückzahlung sowie die Zinszahlung hängen direkt von den zugrunde liegenden Krediten ab.
Wandelanleihen verbinden eine feste Verzinsung mit der Option, die Anleihe später in eine Aktie des Emittenten umzuwandeln.
BOLO Bonds (Buy One, Lease One) sind Sonderformen, bei denen der Kauf der Anleihe mit der Nutzung eines Objekts oder einer Dienstleistung verbunden ist. Das können zum Beispiel Leasingrechte an Immobilien oder Maschinen sein. BOLO Bonds sind in Deutschland selten und gelten als nischige Schuldverschreibungen. Die Rendite ergibt sich hier oft aus einer Kombination von Zinszahlungen und wirtschaftlicher Nutzung.
Ob als Staatsanleihe, Bonds oder Unternehmensanleihe – Festzinsanleihen gelten als stabiler Baustein in jedem Portfolio. Doch neben diversen Vorteilen bergen sie auch klare Risiken. Und auch in Sachen Steuern gibt es einige Dinge zu beachten.
Festzinsanleihen sind kein Spekulationsinstrument – sondern eine klassische Option für Anleger, die auf Kapitalerhalt, regelmäßige Zinszahlungen und planbare Erträge setzen. Besonders geeignet sind sie für sicherheitsorientierte Strategien, bei denen Stabilität und Bonität des Emittenten im Vordergrund stehen.
Auch für jene, die einen festen Anlagehorizont verfolgen oder gezielt Diversifikation ins Depot bringen möchten, sind diese Geldanlagen eine gute Möglichkeit.
Wer langfristig in festverzinsliche Wertpapiere investiert, setzt also auf Stabilität, Planbarkeit und eine verlässliche Ertragsstruktur. Doch viele Anleger suchen heute bewusst nach Alternativen. Zum einen wegen höheren Renditechancen. Zum anderen aber wegen dem Aspekt der Nachhaltigkeit. Hier kommt dann das Crowdinvesting ins Spiel.
Es setzt auf unternehmerische Beteiligung statt Fremdkapital, auf projektbezogene Zinsen statt börsengehandelter Kupons – und verfolgt damit einen grundsätzlich anderen Ansatz. Worin nun die Unterschiede zu Festzinsanleihen liegen, zeigt folgende Übersicht.
Merkmal | Festverzinsliche Wertpapiere | Crowdinvesting |
---|---|---|
Anlageform | Klassisches Wertpapier | Direktbeteiligung an oft nachhaltigen Projekten |
Zugänglichkeit | Über Börsen handelbar | Über Online-Plattform (z. B. Xavin) |
Laufzeit & Rückzahlung | Feste Laufzeit, Rückzahlung zum Nennwert | Feste Laufzeit, vertraglich fixierte Rückzahlung |
Verzinsung | Fester Kupon / Zinssatz | Fester Zinssatz, je nach Projekt |
Bonitätsprüfung | Offizielle Ratings (z. B. Moody’s, S&P) | Projektbasierte Risikobewertung |
Risikostruktur | Abhängig von Emittentenbonität | Meist nachrangige Forderung |
Handelbarkeit | Börse | Nicht börslich handelbar |
Zinsauszahlung | Meist jährlich oder halbjährlich | Je nach Projekt, häufig jährlich |
Mindestanlage | Oft ab 100 Euro | Oft ab 250 Euro |
Eignung | Für sicherheitsorientierte Anleger | Für renditeorientierte Privatanleger |
Ziel | Kapitalerhalt & Stabilität | Höhere Renditechancen, Projektnähe |
Festverzinsliche Wertpapiere bieten Stabilität – Crowdinvesting sind nachhaltige Geldanlagen.
Gerade wenn Sie nach sicheren Investments und hohen Renditechancen suchen, ist die Kombination beider Ansätze eine gute Lösung: klassische Anleihen für planbare Erträge – und Crowdinvesting für gezielte Investitionen mit unternehmerischem Bezug.
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