Zuletzt aktualisiert am 07.05.2024

Fundraising - einfach erklärt! 

In diesem Beitrag erfahren Sie, worum es sich bei Fundraising handelt und wie Sie es umsetzen können.

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Was bedeutet der Begriff Fundraising? 

Der englische Begriff „Fundraising“ bedeutet zu Deutsch „Mittelbeschaffung“. Mit der Begriffsverwendung ist oft die Beschaffung von Geldspenden gemeint.

Doch es geht nicht nur darum, Ressourcen in Form von Geld zu beschaffen. Neben der Kapitalbeschaffung fallen auch Sach- und Dienstleistungen oder die Suche nach Helfern für ein Ehrenamt unter den Begriff. Im Vordergrund steht oft der Aufbau zu langfristigen Beziehungen zu den Helfenden.

Sie möchten ebenfalls helfen und etwas Gutes tun? Möglichkeiten, sich als Privatperson einzubringen, um etwas Gutes zu tun, gibt es in Deutschland viele. Hier finden Sie 9 Möglichkeiten sich sozial zu engagieren.

Ist Crowdfunding das gleiche wie Fundraising?

Kurz: Nein! Aber Crowdfunding und Fundraising sind sehr ähnlich. Beim Crowdfunding gibt es für Spendenaktionen ein festes Enddatum und eine festgelegte Mindestsumme. Wenn die Summe nicht innerhalb der Zeit erreicht wird, wird das Geld nicht eingesammelt bzw. zurückgegeben. Beim Fundraising ist die Mittelbeschaffung der benötigten Ressourcen ein fortlaufender Prozess.

Wo findet Fundraising statt?

In Deutschland gibt es verschiedene Strukturen, die das klassische Fundraising nutzen. 

  • Stiftungen
  • Soziale Unternehmen
  • Vereine und Organisationen (z.B. kirchlich, politisch, uvm.)
  • Non-Profit-Organisationen
  • uvm.

Was ist beim Spendensammeln wichtig?

Hätten Sie gedacht, dass in Deutschland jedes Jahr mehr als 5 Milliarden Euro gespendet werden? Somit spendet fast jeder dritte Deutsche. Keine schlechte Bilanz für die knapp 600.000 gemeinnützigen Träger, die fast alle auf Spenden angewiesen sind.

Doch wie erreicht man potenzielle Unterstützer und animiert diese zu Spendengeldern? Die meisten Spender legen gesonderten Wert auf eine direkte und persönliche Ansprache. Es ist Spendern zunehmend wichtig, genauestens über das jeweilige Projekt oder die Organisation informiert zu werden. Denn in einem immer größeren und undurchsichtigeren Spendenmarkt wollen sie genau wissen, was mit der eigenen Spende passiert. 

Genaue Auskunft über das Projekt

Die genaue Auskunft über das zu unterstützende Anliegen, hat das Ziel, künftige Fundraiser von einer Spende zu überzeugen. Dies gelingt häufig am besten über eine stark emotionale Ansprache. Sind Menschen emotional betroffen, steigt in ihnen der Wille, etwas Gutes zu tun. Die Beziehungsarbeit ist also überaus wichtig, um starke Bindungen zu generieren.

Ein Spendenkonzept sollte dabei mindestens die folgenden Punkte beinhalten:

  • Wofür werden die Spenden benötigt?
  • Aus welchem Grund erfolgt der Spendenaufruf?
  • Wie sollen die benötigten Spenden gesammelt werden?

Konkrete Einforderung bestimmter Beträge

In einem weiteren Schritt ist es wichtig, die etwaigen Unterstützer sehr konkret darüber zu informieren, welchen Betrag sie für einen bestimmten, festgelegten Zweck spenden sollen um das Spendenziel zu erreichen.

Ein guter Spendenbrief beispielsweise enthält stets neben Anschreiben und Flyer zum Projekt, einen Zahlschein für die Überweisung. Dieser Zahlschein bzw. die direkte Zahlungsaufforderung im Allgemeinen ist einer der wichtigsten Bestandteile des Fundraisings. Nur so können Menschen davon überzeugt werden, dass eine Unterstützung dringend benötigt wird. Denn so kommunizieren Sie auf unmissverständliche Weise ihr Anliegen und geben dem potenziellen Spender überhaupt erst die Möglichkeit, aktiv zu werden.

Um einen konkreten Spendenbetrag festzulegen wir in der Regel wie folgt vorgegangen:

  1. Festlegung eines Ziel-Betrags für das Projekt
  2. Festlegung eines maximalen Sammel-Zeitraums
  3. Herunterbrechen des Gesamtbetrags auf einzelne Spender
  4. Konkreter Spendenaufruf

Übersicht des Ablaufs zur Spendengewinnung

Fundraisinginstrumente

Auf welche Art und Weise Mittelbeschaffung und Beziehungsaufbau umgesetzt werden, hängt von der einzelnen Crowdfunding-Kampagne ab. Sowohl Online-Fundraising auf spezialisierten Plattformen als auch Live-Events und sonstige offline Aktionen sind hierbei möglich für das Einwerben von Kapital. 

Offline Fundraising

Die klassischen offline Methoden des Fundraisings umfassen Spenden-Veranstaltungen aller Art sowie die persönliche Kontaktarbeit über Telefongespräche, persönliche Besuche oder die Ansprache in der Fußgängerzone. Fundraising Ideen für Veranstaltungen sind zum Beispiel:

  • Ausstellungen
  • Auktionen
  • Sportveranstaltungen
  • Feiern und Bankette
  • Tanzveranstaltungen

Ein voller Erfolg tritt dann ein, wenn potenzielle Förderer im Nachgang im Freundes- und Bekanntenkreis über das gemeinnützige Projekt berichten und man durch die neuen Kontakte mehr Spenden sammeln und das Projekt unterstützen kann. 

Online-Fundraising

Aufgrund der unendlichen Möglichkeiten, über das Internet Kontakte herzustellen, wurde in den letzten Jahren jedoch v.a. das Online-Fundraising immer wichtiger als Spendenwerbung. Der große Vorteil: Über das Internet kann so ziemlich jede Zielgruppe und jede Altersklasse erreicht werden. Dabei kommt es vor allem auf die richtige digitale Kommunikation und das Marketing an. Auch hierbei stehen verschiedene Kanäle zur Verfügung:

Newsletter und persönliche Mailings Spendenformulare auf der Website Spezialisierte Fundraising-Plattformen Suchmaschinen, Weblinks und Social-Media-Kanäle 

Immer beliebter werden dabei v.a. die spezialisierten Fundraising-Plattformen. Denn diese verfügen über die Möglichkeit, Projekte so professionell zu vermarkten, wie es keine NGOs selbst stemmen könnten. Auf diese Weise kann eine noch größere Zahl an potenziellen Spendern erreicht werden.

Weblinks

  • betterplace.org - Betterplace ist eine Online-Plattform, die es gemeinnützigen Organisationen ermöglicht, Spenden zu sammeln und Projekte zu präsentieren, während sie gleichzeitig transparente Einblicke in die Verwendung der Mittel bieten. Durch die Verbindung von Spendern mit konkreten sozialen Projekten trägt Betterplace.org dazu bei, positive Veränderungen in der Welt zu bewirken.

Was macht professionelles Fundraising aus?

Bereits eingangs haben wir erwähnt, dass es beim Fundraising um weitaus mehr, als nur die reine Beschaffung finanzieller Mittel geht. Im Optimalfall wird mit den richtigen Fundraising-Aktivitäten ein Netzwerk an Spendern aufgebaut, das dem jeweiligen Projekt bzw. der Organisation nachhaltig zur Verfügung steht. Doch wie erreicht man dieses Ziel und die Mittel für gemeinnützige Organisationen?

Spenderansprache gemäß der Spenderpyramide

Die Auskunft gibt uns die sogenannte „Spenderpyramide“. Sie teilt verschiedene Spendergruppen gemäß ihrem Spendenpotenzial ein. Berücksichtigung findet dabei außerdem, wie viel Zeit die Spenderakquise voraussichtlich in Anspruch nimmt und welcher Ertrag pro Spender dann zu erwarten ist.

Spendenpyramide

Daraus geht deutlich hervor, dass vor allem bei Spendern, die nachhaltig an ein Projekt bzw. eine Organisation gebunden werden sollen, die persönliche und individuelle Ansprache in den Vordergrund rückt. Es lohnt sich, hier entsprechend viel Zeit in persönliche Gespräche zu investieren und den Kontakt auch langfristig aufrechtzuerhalten.

Dem gegenüber steht die Kaltakquise in der breiten Öffentlichkeit. Interessenten, die zuvor noch keinen Kontakt zum Projekt hatten, können mit einem deutlich geringeren Zeitaufwand und in der Masse angesprochen werden, denn der zu erwartende Ertrag ist nicht besonders hoch.

Geeignete Großspender finden

Wie findet man nun die dicken Fische? Am besten sehen Sie sich zunächst in den großen Unternehmen in Ihrer Region um. Wer sind die größten Arbeitgeber? Wo sitzt das Geld? Scheuen Sie sich nicht, die jeweiligen Firmeninhaber direkt anzusprechen und um eine konkrete Spende zu bitten.

Der Vorteil von regionalen Unternehmen liegt darin, dass diese womöglich einen emotionaleren Zugang zu einem Projekt bekommen, bzw. mit ihrer Unterstützung regional werben können. Zudem werden Ihnen die jeweiligen Entscheidungsträger immer wieder auf regionalen Veranstaltungen begegnen. Es ist viel leichter, auf diese Weise Kontakt zu halten.

Spenden sammeln oder Zinsen vergeben? 

Eine weitere sehr effiziente Art und Weise, geeignete Großspender zu finden und zugleich erste Projekt-Summen vorzufinanzieren, ist das sogenannte Crowdinvesting. Es ist vor allem bei der Umsetzung größerer Projekte sehr beliebt, da innerhalb kürzester Zeit recht hohe Geldbeträge finanziert werden können. Und so geht’s...

Dem Crowdfunding sehr ähnlich, werden beim Crowdinvesting keine Spender, sondern Anleger gesucht. Diese legen Kapital an und erhalten dafür nach erfolgreichem Ende des Projekts, ihren eingezahlten Betrag plus den vereinbarten Zins zurück. Auch hier springen spezialisierte Internet-Plattformen als Vermittler ein. Die Crowdinvesting-Plattform Xavin beispielsweise präsentiert ein soziales Projekt in all seinen Facetten und macht es für möglichst viele potenzielle Anleger sichtbar. Diese professionelle Vermarktung sorgt dafür, dass in einem kurzen Zeitrahmen, hohe Geldbeträge gesammelt werden können. 

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Mit Crowdinvesting nachhaltig das Fundraising-Netzwerk erweitern

Der eigentliche Vorteil entsteht jedoch durch die wertvollen neuen Kontakte. Anleger, die einmal für das Projekt begeistert wurden, bleiben dem Initiator i.d.R. treu und erweitern damit automatisch sein Fundraising-Netzwerk. Sehr häufig wandeln Anleger bereits ihre Zinsen in Spenden um, sodass dem Projekt-Initiator sogar eine 0%-Finanzierung ermöglicht wird. Durch erfolgreiches Fundraising steigt also auch die Anzahl der Crowd, was dafür sorgt, dass unzählige soziale und nachhaltige Projekte erfolgreich finanziert werden können. 

Und als wäre das nicht genug, verbessern viele soziale Organisationen auf diese Weise auch erfolgreich ihre Eigenkapitalstruktur. Denn eine Bankfinanzierung zu guten Konditionen ist nur mit einem entsprechend hohen Eigenkapital möglich. Da die nachrangigen Crowd-Darlehen von Banken als eine Verbesserung der Eigenkapitalbasis angesehen werden, schlagen Sozialunternehmen, die Crowdinvesting betreiben, gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.

Wenn Sie mehr über Xavin und Ihre Möglichkeiten als sozialer Träger erfahren wollen, informieren Sie sich gerne auf unserer Website oder kontaktieren Sie uns direkt persönlich mit Ihrem Anliegen.

Fundraising Alternativen: 3 spannende Ideen

Neben dem klassischen Fundraising existieren auch noch weitere Möglichkeiten für soziale Organisationen, an finanzielle Unterstützung zu gelangen und die gewünschten Fördermittel zu beschaffen. Denn auch das Fundraising benötigt zunächst Ressourcen – sei es Arbeitszeit oder Geld. Folgende Möglichkeiten haben soziale Organisationen noch:

Sponsoring: Vor allem im sportlichen Kontext ist das Sponsoring eine sehr beliebte Form der finanziellen Unterstützung. Ein Geldgeber enthält dabei eine Gegenleistung, die ihn in seinen eigenen Kommunikations- und Marketingzielen unterstützt – also z.B. eine Werbefläche.

Fördergelder: Ebenso haben Vereine, freie Träger und sonstige gemeinnützige Organisationen die Möglichkeit, Fördergelder zu beantragen. Sowohl auf kommunaler Ebene als auch auf Landes-, Bundes- oder internationaler Ebene existieren zahlreiche Fördertöpfe.

Crowddarlehen: Die automatische Erweiterung des Fundraising-Netzwerkes durch die Finanzierung mit Crowddarlehen haben wir bereits weiter oben angesprochen. Ohne größeren Aufwand können soziale Organisationen auf diese Weise besonders schnell hohe Summen finanzieren und zugleich eine Art „Kick-Start“ für ihr Fundraising verwirklichen.

Thema: Fundraising 2.0

Abschließend möchten wir Ihnen noch ein paar wertvolle Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie Ihr Fundraising auf das nächste Level anheben können. 

  • Immer weiter Fundraising betreiben: Vor allem in Krisenzeiten ist es nicht ratsam, das Fundraising-Budget kurzerhand zu reduzieren, um Geld einzusparen – das zeigt die Geschichte vieler gescheiterter Organisationen. Menschen werden auch weiterhin spenden und jede Krise ist irgendwann überstanden.

  • Fundraising-Netzwerk häufiger kontaktieren: Aus Angst anzuecken, meiden viele Organisationen den Kontakt zu ihren Spendern. Doch das genaue Gegenteil ist ratsam. Erkundigen Sie sich regelmäßig über das Wohlergehen Ihrer Kontakte und kommunizieren Sie klar und deutlich, auf welch Art und Weise Sie selbst derzeit Unterstützung benötigen könnten. Sicherlich werden Sie vielfach auf Verständnis stoßen.

  • Abgesagte Veranstaltungen als Aufhänger nutzen: Anstatt Tickets für eine abgesagte Fundraising-Veranstaltung kommentarlos zurückzuzahlen, geben Sie Ihren Unterstützern die Möglichkeit, diese Kosten zu spenden und darüber hinaus vielleicht sogar eine Dauerspende einzurichten. Da Leute in der Regel oft keine Gegenleistungen erwarten, ist die Chance groß, dass Sie weitere Zuwendungen erhalten. Eine gute Kommunikation macht hier vieles möglich. 

  • Danksagungen versenden: Ehrliche Worte des Dankes können viel bewirken. Gerade in so besonderen Zeiten sind Menschen empfänglich für Nachrichten von Herzen. Nehmen Sie sich also die Zeit, die richtigen Worte zu finden und suchen Sie auch aktiv den direkten Kontakt, um sich bei Ihren treuesten Spendern zu bedanken.

  • Nicht von sich auf die Spender schließen: Nur weil Ihre Organisation unter einer Krise leidet, muss das nicht für Ihre Spender gelten. Nehmen wir z.B. die Corona-Zeit. Vielleicht haben Sie einen Unternehmer im medizintechnischen Bereich unter ihren Spendern, der genau in dieser Krise große Gewinne einfährt.

  • Einmal mehr – fordern Sie konkret ein: Beim Fundraising ist es grundsätzlich wichtig, genau zu kommunizieren, für welche Zwecke, konkrete Geldbeträge benötigt werden. Wenn sich der Bedarf erhöht hat, dann sollte dies auch klar kommuniziert werden.

  • Vorteile verdeutlichen: Spenden können steuerlich abgesetzt werden. Ihre Unterstützer erhalten nach jeder Spende einen Beleg, den sie am Ende des Jahres in Ihrer Steuererklärung gelten machen können und somit einen steuerbegünstigten Vorteil haben.  Dies gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch Unternehmen. Aus steuerrechtlicher Perspektive kann man also nicht nur Gutes für sich selbst, sondern für alle tun und damit profitieren.