Krisen sind kein Ausnahmezustand mehr, sondern ein wiederkehrender Bestandteil der wirtschaftlichen Realität. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Jahr 2020, der Ukraine-Krieg seit 2022 und jetzt der Kampf um die Strafzölle unter der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump prägen die aktuelle Lage. Mit der Einführung pauschaler Importzölle von 10 % auf alle Waren sowie zusätzlicher länderspezifischer Strafzölle – etwa 25 % auf Produkte aus der EU – hat Trump einen Handelskonflikt entfacht, der die globalen Lieferketten belastet und die Aktienmärkte unter Druck setzt. Die Europäische Zentralbank (EZB) reagierte bereits mit einer Zinssenkung, um die wirtschaftlichen Folgen abzufedern.
In solchen Phasen rückt der Werterhalt des eigenen Kapitals verstärkt in den Fokus. Gleichzeitig fragen sich viele Anlegerinnen und Anleger, wie sie mit ihren Investments trotz Inflation eine reale Wertsteigerung erzielen können.
Doch sowohl am Aktienmarkt als auch bei festverzinslichen Papieren nehmen die Schwankungen zu, und die Auswahl von sicheren Geldanlagen wird immer schwieriger. Denn in Krisenzeiten zählt beim Anlegen nicht mehr nur die Rendite. Viel wichtiger scheinen beim Investment die Struktur, Stabilität und Risikostreuung. Deswegen soll der vorliegende Artikel erläutern, wie Sie versuchen können, Ihr Portfolio zu stabilisieren – mit dem Ziel, Verlust und Risiko zu vermeiden, Chancen zu erkennen und das eigene Kapital sinnvoll zu schützen.
Diversifikation zählt zu den Grundprinzipien solider Geldanlagen. Gemeint ist damit die bewusste Streuung des investierten Kapitals über verschiedene Anlageformen, Regionen und Risikoklassen hinweg. Ziel dieser Strategie ist es, Verluste in einer Anlageklasse durch Gewinne in einer anderen auszugleichen. Wer ausschließlich in einzelne Wertpapiere, Fonds oder einen bestimmten Sektor investiert, setzt sich nämlich einem Konzentrationsrisiko aus – etwa bei stark fallenden Kursen an der Börse oder strukturellen Problemen der jeweiligen Branche. Gestreute Investitionen hingegen versprechen mehr Stabilität. Und genau das hilft, das Gesamtportfolio sicher durch schwierige Zeiten zu bringen.
Eine breite Diversifikation gelingt vor allem dann, wenn Sie bewusst in verschiedene Anlageklassen investieren. Dazu zählen unter anderem Aktien, Anleihen, Immobilien, Edelmetalle und Rohstoffe. Auch Tages- und Festgeld können eine Rolle spielen – insbesondere zur Sicherung der eigenen Liquidität.
Der Vorteil bei einer derartigen Streuung im Portfolio: Jede dieser Anlageformen reagiert unterschiedlich auf konjunkturelle Schwankungen, geldpolitische Maßnahmen der Zentralbank oder geopolitische Ereignisse wie den Krieg in der Ukraine. Während etwa der Aktienmarkt in einer Rezession unter Druck geraten kann, gewinnen Sachwerte wie eine Immobilie oder Edelmetalle wie Gold oft an Wert. Durch die gezielte Streuung können Sie diese Effekte nutzen, und das Risiko im Gesamtportfolio reduzieren.
Die Wirksamkeit der Diversifikation zeigt sich jedoch nicht kurzfristig. Sie wirkt über einen längeren Zeitraum hinweg. So etwa beim Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000. Hier verloren sämtliche Technologieaktien innerhalb weniger Monate dramatisch an Wert. Wer damals ausschließlich in diesen Sektor investiert hatte, musste teils zweistellige Verluste hinnehmen.
Ein ähnliches Bild zeigte sich beim kurzfristigen Einbruch im März 2020 infolge der weltweiten Corona-Pandemie. Der DAX verlor zeitweise über 30 Prozent, auch internationale Börsen wie der Dow Jones oder der MSCI World verzeichneten deutliche Verluste. Besonders betroffen von der Krise waren zyklische Branchen wie Luftfahrt, Tourismus und die Automobilindustrie. Weniger stark waren die Auswirkungen dagegen in defensivere Sektoren, bei Staatsanleihen oder Edelmetallen. Und auch bei früheren Krisen hat sich eine breite Streuung bewährt. Nach dem Börsentief infolge der Finanzkrise 2007 benötigten die Märkte mehrere Jahre zur vollständigen Erholung. Erst 2013 wurden die alten Höchststände wieder erreicht. Anleger, die über verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe gestreut hatten, konnten Wertverluste besser abfedern und profitierten von einer schnelleren Rückkehr in den Wachstumsbereich.
Das zeigt: Achten Sie beim Geld anlegen auf eine krisensichere Anlagestrategie. Mit anderen Worten: Es zählt eine breite Streuung des Investments.
Eine klassische Strategie darin, das Vermögen auf mindestens drei bis vier verschiedene Anlageklassen zu verteilen – etwa auf ETFs, Immobilien, Festgeld und Edelmetalle. Dabei sollte jede Anlageform eine definierte Rolle im Portfolio übernehmen: Aktien und ETFs stehen meist für Wachstum und hohe Renditechancen, während Anleihen oder Tagesgeld eher für Stabilität und Kapitalerhalt sorgen. Auch nachhaltige Investments, etwa in erneuerbare Energien, können sinnvoll sein.
Zur Steuerung des Risikos kann zusätzlich der sogenannte Cost-Average-Effekt genutzt werden. Dabei investieren Sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig einen gleichbleibenden Betrag in eine Anlage, etwa einen ETF. In Phasen fallender Kurse erwerben Sie dadurch automatisch mehr Anteile. In Phasen steigender Kurse entsprechend weniger. Der Durchschnittspreis der gekauften Anteile kann sich so im Zeitverlauf glätten. Diese Methode senkt aber nicht Ihr Verlustrisiko. Sie dient ausschließlich der Absicherung kurzfristiger Marktschwankungen auf den durchschnittlichen Kaufpreis.
Bei der Suche nach geeigneten Geldanlagen in unsicheren Zeiten rücken gerade Aktien und ETFs verstärkt in den Fokus. Sie gelten zwar nicht als klassische sichere Häfen wie Tages- oder Festgeld, bieten Ihnen aber langfristig die Möglichkeit, den Wert Ihres Kapitals trotz Inflation und schwankender Märkte zu erhalten. Wichtig hierbei ist, Chancen und Risiken realistisch einzuschätzen und gezielt zu investieren.
Aktien sind keine klassisch sichere Geldanlage für Krisenzeiten. Zu stark können wirtschaftliche Abschwünge, politische Unsicherheiten oder Zinserhöhungen kurzfristige Kursverluste bewirken. Dennoch spielen Aktien eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, den Wert des eigenen Kapitals langfristig zu erhalten. So können gerade in Zeiten hoher Inflation gut ausgewählte Aktien helfen, eine Rendite oberhalb der Inflationsrate zu bekommen.
Vorteile von Aktien in Krisenzeiten:
Nachteile von Aktien in Krisenzeiten:
Aktien sind daher nur bedingt krisensicher - immer abhängig von der Branche.
Dagegen sollen ETFs in unsicheren Zeiten Schwankungen einzelner Werte durch breite Streuung abmildern.
Vorteile von ETFs in Krisenzeiten:
Nachteile von ETFs in Krisenzeiten:
Somit sind auch ETFs keine vollständig krisensichere Geldanlage.
Anleihen und Rentenfonds gelten in unsicheren Zeiten als vergleichsweise stabile Anlageformen. Sie versprechen feste Zinserträge und können, je nach Bonität und Laufzeit, zur Stabilität des Portfolios beitragen.
Vorteile von Anleihen und Rentenfonds in Krisenzeiten:
Nachteile von Anleihen und Rentenfonds in Krisenzeiten:
Anleihen und Rentenfonds sind gemeinhin als stabilere Geldanlage in Krisenzeiten bekannt - verglichen mit ETFs oder Aktien. Doch auch sie bieten keinen vollständigen Schutz vor Wertverlusten.
Immobilien werden in unsicheren Zeiten immer wieder als sichere Form der Kapitalanlage genannt. Denn gerade bei hoher Inflation und niedrigen Zinsen sollen Sachwerte den besten Schutz vor Vermögensverlusten bieten.
Vorteile von Immobilien in Krisenzeiten:
Nachteile von Immobilien in Krisenzeiten:
Immobilien sind eine stabilere Kapitalanlage in schwierigen Zeiten. Doch auch sie sind nicht vollständig frei von Risiken.
Schon seit Ewigkeiten sind Gold und Silber in schwierigen Zeiten sehr beliebt. Denn als physischer Sachwert sind sie unabhängig von Banken, Währungen und Zinspolitik und deshalb eine verlässliche Absicherung in unsicheren Zeiten.
Vorteile von Edelmetallen in Krisenzeiten:
Nachteile von Edelmetallen in Krisenzeiten:
Edelmetalle sind eine beliebte Ergänzung und Absicherung gegen schwierige Zeiten. Jedoch nicht ganz ohne Risiken.
Tages- und Festgeld zählen zu den sichersten Formen der Geldanlage. Sie sind flexibel, planbar und durch die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Bank und Anleger oder Anlegerin geschützt.
Vorteile von Tages- und Festgeld in Krisenzeiten:
Nachteile von Tages- und Festgeld in Krisenzeiten:
Tages- und Festgeld sind besonders sichere Geldanlage in risikoreichen Wirtschaftszeiten. Für eine inflationsgeschützte Kapitalanlage reicht ihre Rendite allein aber nicht aus.
Neben klassischen Anlageformen rücken in schwierigen Zeiten auch nachhaltige Geldanlagen zunehmend in den Fokus. Möchten Sie Ihr Kapital nicht nur strukturiert, sondern auch sinnvoll anlegen, finden Sie in diesem Bereich eine gute Alternative, die Stabilität mit gesellschaftlicher Wirkung verbindet.
Denn mit nachhaltigen Geldanlagen investieren Sie gezielt in Projekte, die ökologische, soziale oder gemeinnützige Ziele verfolgen. Dazu gehören beispielsweise Bildungsprojekte, Pflegeeinrichtungen oder Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien. Viele dieser Projekte sind langfristig angelegt und unabhängig von kurzfristigen Marktentwicklungen. Damit haben sie in wirtschaftlich unsicheren Zeiten einen stabilisierenden Effekt auf Ihr Gesamtportfolio.
Gleichzeitig schafft die bewusste Auswahl wirkungsorientierter Projekte eine Verbindung zwischen finanzieller Planung und gesellschaftlicher Verantwortung. Wenn Sie auf solche Geldanlagen setzen, streuen Sie Ihr Vermögen nicht nur über Anlageklassen, sondern auch über Wirkungsebenen hinweg.
Möchten Sie mehr über nachhaltige und soziale Geldanlagen wissen? Dann werfen Sie einen Blick auf unsere Projekte. Hier investieren Sie als Anlegerin oder Anleger direkt in konkrete Projekte gemeinnütziger Organisationen und/oder Träger – mit festen Laufzeiten, planbaren Zinsen und klarer Transparenz. Machen Sie Ihr Kapital sicher und übernehmen Sie zugleich Verantwortung.