Zuletzt aktualisiert am 10.10.2024

Nachhaltige ETFs im Vergleich: Ethisch investieren in Grüne Fonds für eine nachhaltige Geldanlage

Geldmünzen auf denen eine Pflanze wächst

Der Trend zu nachhaltigen Investitionen spiegelt ein wachsendes Bewusstsein für Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsstandards (ESG) wider. Nachhaltige ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, in Portfolios zu investieren, die auf diesen Prinzipien basieren. Dieser Artikel erklärt, was nachhaltige ETFs sind, wie sie funktionieren und warum sie ein wichtiger Bestandteil im responsible Investment sein können. Wir untersuchen die regulatorischen Rahmenbedingungen und Marktstandards, die sicherstellen, dass diese Fonds echte Nachhaltigkeit bieten, und erläutern, wie Anleger sie effektiv in ihre Anlagestrategie integrieren können.

Was sind nachhaltige ETFs?

Nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds) sind an den Börsen gehandelte Indexfonds, die in ausgewählte Unternehmen investieren, welche strenge Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG: Environmental, Social and Governance) erfüllen. Diese Fonds zielen darauf ab, Anlegerinnen und Anlegern eine umweltfreundliche und ethisch verantwortungsbewusste Investitionsoption zu bieten.

Angesichts des wachsenden Interesses an nachhaltigen Geldanlagen entwickeln Indexanbieter vermehrt nachhaltige Versionen bekannter Indizes, wie etwa den MSCI World. Diese nachhaltigen Geldanlagen schließen Unternehmen aus, die in kritisch angesehenen Branchen wie der Waffenproduktion oder der Ölindustrie tätig sind. Stattdessen werden Unternehmen integriert, die hohe Standards in den Bereichen Umweltschutz, Soziales und Unternehmensführung erfüllen.

Wie funktioniert ein nachhaltiger ETF?

Nachhaltige ETFs bilden die Performance eines Indexes nach, der nach bestimmten nachhaltigen Kriterien zusammengestellt wird. Diese Indizes schließen Unternehmen ein, die führend in den Bereichen erneuerbare Energien, soziale Verantwortung oder ethische Unternehmensführung sind.

Beispiele für nachhaltige Aktienindizes

  • MSCI World SRI (Socially Responsible Index): Konzentriert sich auf Unternehmen, die sozial oder ökologisch positive Beiträge leisten und schließt solche mit negativen Auswirkungen in diesen Bereichen aus.

  • MSCI World ESG: Bewertet Unternehmen anhand ihrer Erfüllung von ESG-Kriterien und nimmt nur diejenigen mit den besten Bewertungen in den Index auf.

  • Dow Jones Sustainability Index (DJSI): Spezialisiert auf Unternehmen, die in ihrer Branche in Sachen Nachhaltigkeit führend sind.

  • DAX ESG: Eine Variation des deutschen Aktienindexes, die Unternehmen mit hohen ESG-Bewertungen bevorzugt.

Um aber sicherzustellen, dass die in den Indizes gelisteten Unternehmen tatsächlich den hohen nachhaltigen Standards genügen, gibt es einen strengen Auswahlprozess. So werden wirklich nur die engagiertesten und verantwortungsbewusstesten Firmen in den Index aufgenommen. Denn nur dann kann die Integrität der nachhaltigen Anlagestrategie gewahrt werden.

Auswahlprozess der Unternehmen

Der Auswahlprozess für die in nachhaltigen ETFs enthaltenen Unternehmen beinhaltet folgende Schritte:

  1. Ausschlusskriterien: Zuerst werden Unternehmen ausgeschlossen, die in kontroversen Sektoren wie fossilen Brennstoffen, Tabak, Waffenherstellung oder Kernenergie tätig sind.

  2. Positivkriterien: Die verbliebenen Unternehmen werden daraufhin auf ihre positiven Beiträge zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen hin untersucht. Positive Beiträge können die Entwicklung und Förderung von erneuerbaren Energietechnologien, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Einführung von fairen Handelspraktiken, die Unterstützung von Bildungsinitiativen oder die Beteiligung an Projekten zur Verringerung der CO2-Emissionen sein.

  3. Berücksichtigung der Klimaziele: Unternehmen, die aktiv zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen und die Klimaziele von Paris unterstützen, werden zudem bevorzugt. So soll der CO2-Ausstoß des gesamten Portfolios signifikant unter dem globalen Durchschnitt liegen und jährlich weiter reduziert werden.

Investitionsmethodik des ETFs

Sobald der zugrunde liegende Index definiert und die Unternehmen gelistet wurden, folgt die eigentliche Investitionsmethodik des nachhaltigen ETFs. Diese kann auf zwei Arten erfolgen:

  1. Physische Replikation: Hierbei kauft der ETF die Wertpapiere der im Index gelisteten Unternehmen direkt (direktes Halten der Aktien).

  2. Synthetische Replikation: Bei dieser Methode kauft der ETF nicht direkt die Aktien. Stattdessen verwendet er spezielle Finanzinstrumente, bekannt als Derivate. Das sind Verträge, deren Wert von anderen Vermögenswerten abgeleitet wird. Ein häufig verwendetes Derivat ist beispielsweise der Swap. Bei einem Swap tauschen zwei Parteien finanzielle Instrumente aus, etwa Zinszahlungen oder Kreditrisiken. So können sie die Ergebnisse eines Index exakter nachbilden. Trotz der genaueren Ergebnisse gibt es aber auch Risiken. Ein solches Risiko ist das Gegenparteirisiko. Es entsteht, wenn die andere Partei im Swap-Geschäft ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt.

Um die Authentizität und Transparenz nachhaltiger Finanzprodukte zu gewährleisten, spielen aber auch verschiedene EU-Regulierungen eine wichtige Rolle.

Die Bedeutung von EU-Regulierungen beim Thema Nachhaltigkeit

Die EU-Taxonomie und die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) sind zentral für die Integrität nachhaltiger Investitionsprodukte. Die EU-Taxonomie dient als einheitliches Klassifikationssystem. Es legt fest, welche Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Damit hilft dieses System, Investitionen in grüne Projekte zu skalieren, die notwendig sind, um den European Green Deal der Europäischen Kommission umzusetzen.

Die SFDR hingegen verlangt von Finanzmarktteilnehmern und Finanzberatern, transparent über die Nachhaltigkeit ihrer Finanzprodukte zu informieren. Sie legt offen, welche Produkte eine „nachhaltige Investition“ verfolgen und zwingt die Anbieter zu einer detaillierten Erklärung, wie ihre Produkte zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen und ob sie etwaige nachhaltige Labels gerechtfertigt tragen.

Das Zusammenspiel dieser Vorschriften stellt sicher, dass nur jene Finanzprodukte als nachhaltig beworben werden können, die die strengen, wissenschaftlich basierten Kriterien erfüllen. Denn nur so können die Anleger vor irreführenden Behauptungen und Greenwashing geschützt werden.

Greenwashing: Ein verbreitetes Problem in der Finanzwelt

Greenwashing bezeichnet die Praxis, durch Marketing und PR-Maßnahmen ein Unternehmen oder Produkt umweltfreundlicher oder nachhaltiger erscheinen zu lassen, als es tatsächlich ist. Diese irreführende Darstellung wird oft genutzt, um das Unternehmensimage zu verbessern und von weniger nachhaltigen Praktiken abzulenken. Typische Beispiele hierfür sind Fonds, die als „grün“ beworben werden, jedoch in sogenannte „Umweltsünder“ oder sozial unverantwortliche Unternehmen und Konzerne investieren.

So werden durch das Greenwashing Investoren, die nach echten nachhaltigen Investitionsmöglichkeiten suchen, in die Irre geführt. Dies kann das Vertrauen in nachhaltige Finanzprodukte untergraben. Außerdem wird es für die Anleger immer schwieriger, authentische von nicht authentischen nachhaltigen Anlagen zu unterscheiden.

Darum sind nachhaltige ETFs als Geldanlage interessant

Angesichts der strengen Vorgaben der nachhaltigen ETFs bekommen Anleger so wirklich die Chance in wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen zu investieren, die außerdem auch positive soziale und ökologische Auswirkungen haben. Greenwashing-Firmen haben hier keine Chance. Durch die breite Diversifikation der ETFs bieten sie darüber hinaus eine Risikostreuung, die bei Einzelinvestments in nachhaltige Projekte oder Unternehmen nicht gegeben ist.

Generell spiegelt die steigende Beliebtheit dieser ETFs das wachsende Bewusstsein der Anleger nach Investitionsmöglichkeiten wider, die über traditionelle finanzielle Renditen hinausgehen und echte positive Veränderungen in der Welt bewirken.

Direktes Engagement in soziale Projekte durch Crowdinvesting

Ähnlich wie nachhaltige ETFs, die durch die Diversifizierung in Unternehmen mit hohen ESG-Standards finanzielle Erträge generieren, bieten Plattformen für soziales Crowdinvesting eine noch direktere Anlagemöglichkeit. Investoren können so gezielt in Projekte investieren, die lokale Gemeinschaften stärken und einen unmittelbaren sozialen Nutzen bieten. Beispiele solcher Projekte sind der Bau und die Unterstützung von Kindertagesstätten, Hospizen oder Jugendhilfeeinrichtungen.

Der besondere Reiz des direkten Crowdinvestings liegt dabei zum einen in seiner Transparenz. Aber auch im engen Kontakt zwischen den Investoren und den unterstützten Projekten. Die Anleger sehen nicht nur, wohin ihr Geld fließt. Sie sehen auch, welche konkreten Veränderungen ihre Investitionen bewirken. Diese direkte Einflussnahme erzeugt somit nicht nur finanzielle, sondern auch emotionale Renditen.

Außerdem kann die Rendite dieser Investitionsform mit traditionellen Finanzmärkten mithalten, ergänzt durch den zusätzlichen sozialen und ökologischen Mehrwert, der diese Anlagen besonders wertvoll macht.

Sozial investieren über Crowdinvesting-Plattformen

Bei der Vermittlung sozialer Investitionsprojekte spielen Crowdinvesting-Plattformen eine wichtige Rolle. Alle auf diesen Plattformen gelisteten Projekte werden im Vorfeld gründlich geprüft, um deren Tragfähigkeit und Nachhaltigkeit zu garantieren.

Außerdem erhalten die Anleger detaillierte Informationen zu jedem Projekt, einschließlich der Verwendung der Mittel und der erwarteten sozialen oder ökologischen Auswirkungen.

Die Investition in lokale und regionale Projekte über solche Plattformen fördert eine direkte Verbindung zu den Gemeinschaften und den Menschen, die von den Projekten profitieren. Dies verstärkt das Gefühl der persönlichen Einflussnahme und Zufriedenheit durch das soziale Engagement.

Nachhaltige Investitionsmöglichkeiten: ETFs und Crowdinvesting

Nachhaltige ETFs und Crowdinvesting sind zwei Seiten derselben Medaille: Anleger können ihr Geld verantwortungsbewusst und wirkungsvoll anlegen. Während nachhaltige ETFs vor allem durch ihre breite Diversifikation und einfache Handhabung überzeugen, garantiert das Crowdinvesting eine direkte, zielgerichtete Unterstützung spezifischer Projekte. Auf Plattformen wie Xavin können Sie sich direkt an der Umsetzung sozialer und ökologischer Projekte beteiligen und dabei nicht nur finanziell, sondern auch gesellschaftlich profitieren.

Indem Sie in solche Projekte investieren, tragen Sie aktiv zur Gestaltung einer besseren Welt bei. Es ist eine Investition, die über das Finanzielle hinausgeht und echten, greifbaren Impact bietet. Erweitern Sie daher Ihr Portfolio um diese spannenden Möglichkeiten und werden Sie Teil einer Bewegung, die zeigt, dass Geld und Gewissen sehr wohl Hand in Hand gehen können.