Ein sorgloses Leben im Alter – wer wünscht sich das nicht? Doch der Weg zum Vermögensaufbau ist nicht immer so einfach. Vor allem, wenn das monatliche Einkommen gerade so die eigenen Kosten deckt.
Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, bei denen können Sie mit wenig Geld ein Vermögen aufbauen. Dazu brauchen Sie nur die richtige Strategie und gut durchdachte Investments.
Dabei hängt die Wahl der richtigen Anlageform aber nicht nur von der Höhe Ihres verfügbaren Kapitals ab. Auch Ihre persönliche Risikobereitschaft und das eigene Wissen über die Finanzmärkte und die Börse spielt eine Rolle.
Doch bevor es überhaupt ans Investieren geht, stellt sich die Frage: Wie baut man ein solides Startkapital aus dem eigenen Einkommen und den laufenden Kosten auf?
Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte sich zunächst Klarheit über die eigenen Finanzen verschaffen. Der erste Schritt besteht darin, das Verhältnis von Einkommen zu den Ausgaben zu kennen. Dabei wird zwischen fixen Ausgaben (wie Miete, Versicherungen oder Kredite) und variablen Ausgaben (wie Freizeit, Einkäufe oder Abonnements) unterschieden:
Einnahmen: Die regelmäßigen Einkünfte, wie Gehalt oder Rente, sind die Einnahmen.
Fixkosten: Zu den Fixkosten gehören alle festen monatlichen Kosten wie Miete, Strom, Wasser, Versicherungen etc.
Variable Ausgaben: Neben den festen Ausgaben gibt es auch variable Kosten. Dazu gehören Einkäufe, Freizeitaktivitäten, Restaurantbesuche oder spontane Anschaffungen. Hier gibt es meist ein gewisses Einsparpotenzial.
Beispiel: Wenn jemand nach den Fixkosten noch 500 Euro für variable Ausgaben übrig hat, davon aber 150 Euro für unnötige Zeitschriftenabonnements oder übermäßige Ausgaben im Alltag verwendet, könnte dieser Betrag als Investment genutzt werden, um langfristig ein kleines Vermögen aufzubauen.
Um nun aber mit wenig Geld Rücklagen zu bilden, braucht es eine gut durchdachte Strategie. Dazu gehören:
Sparraten festlegen: Selbst, wenn Sie Jahre lang jeden Monat 50 Euro beiseitelegen, wird sich Ihr Kapital vermehren. Mit monatlichen Sparraten von 50 bis 100 Euro kann so ein beachtliches Vermögen aufgebaut werden. Bei einer Rendite von durchschnittlich 7 % pro Jahr wächst Ihr Sparguthaben innerhalb von 40 Jahre auf rund 131.000 Euro.
Diversifikation und Risikominimierung: Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, sollten Sie auf verschiedene Anlageklassen setzen. Durch den Kauf von ETFs können Sie beispielsweise mit kleinen Beträgen in einen breiten Markt investieren.
Zinseszinseffekt nutzen: Der Zinseszinseffekt ist der Schlüssel, um den Vermögensaufbau voranzutreiben. Hier werden nicht nur die investierten Beträge verzinst, sondern auch die bereits erwirtschafteten Zinsen. Je länger das Geld angelegt wird, desto stärker wirkt dieser Effekt. Daher gilt: Je früher Sie Ihr eigenes Geld investieren, desto besser profitieren sie davon.
Automatisiertes Sparen: Richten Sie sich einen Sparautomatismus ein. Sobald das Gehalt auf dem Konto eingeht, kann ein fester Betrag direkt in einen Sparplan fließen.
Natürlich sind alle Geldanlagen mit einem gewissen Risiko verbunden. Gerade bei der Aussicht auf schnelle Renditen muss das Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag genau berücksichtig werden. Grundsätzlich gibt es verschiedene Investitionsrisiken, mit unterschiedlichen Auswirkungen auf das angelegte Kapital:
Zum Marktrisiko gehören sämtliche Schwankungen, die durch wirtschaftliche, politische oder psychologische Faktoren ausgelöst werden. Diese Schwankungen beeinflussen den Wert der Aktien, Anleihen oder anderer Finanzprodukte. Durch Diversifikation kann das Marktrisiko teilweise minimiert werden.
Marktschwankungen treten auf, wenn sich Angebot und Nachfrage aufgrund von Nachrichten, wirtschaftlichen Entwicklungen oder Stimmungen der Anleger verschieben. Wenn viele Menschen plötzlich Aktien verkaufen, weil sie schlechte Wirtschaftsnachrichten erwarten, sinken die Kurse. Solche Bewegungen sind schwer vorherzusehen und können in kurzer Zeit zu erheblichen Verlusten führen.
Zu den wichtigsten Ursachen für ein Marktrisiko gehören:
Konjunkturelle (wirtschaftliche) Schwankungen
Politische Ereignisse (Wahlergebnisse, Krieg, Gesetzesänderungen etc.)
Zinssatzänderungen (Zinserhöhung, Zinssenkung)
Stimmungswechsel an den Märkten (negative Unternehmensnachrichten, allgemeine Krisen)
Ein prägnantes Beispiel für ein Marktrisiko ist der Dotcom-Crash Anfang der 2000er-Jahre. Hier verloren Technologiewerte innerhalb kürzester Zeit teils über 70 % an Wert.
Ein oft unterschätztes Risiko beim Vermögensaufbau ist die Inflation. Selbst bei einer scheinbar sicheren Wertanlage kann die Kaufkraft dadurch sinken. Liegt die Inflationsrate beispielsweise bei 2 %, aber Ihre Anlage wirft nur 0,5 % Zinsen ab, verliert das Geld an Wert.
Das Liquiditätsrisiko tritt vor allem dann auf, wenn der Markt für eine bestimmte Anlage nicht ausreichend Käufer bietet, oder wenn die Verkaufsbedingungen schwierig sind.
Ein typisches Beispiel für ein liquiditätsgefährdetes Investment sind Immobilien. Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen, die oft innerhalb weniger Stunden oder Tage verkauft werden können, kann der Verkauf einer Immobilie Monate dauern. Selbst in Zeiten hoher Nachfrage.
Beispiel: Ein Investor hat in eine Immobilie investiert und benötigt plötzlich liquide Mittel, weil er eine unerwartete finanzielle Verpflichtung erfüllen muss. Da Immobilienmärkte schwanken und es Zeit braucht, einen geeigneten Käufer zu finden, könnte er gezwungen sein, das Haus unter Wert zu verkaufen, um schnell an Kapital zu kommen. Das Liquiditätsrisiko führt hier also zu potenziellen Verlusten, weil der Anleger nicht in der Lage ist, sein Investment schnell und ohne Abschläge zu veräußern.
Möchten Sie das Liquiditätsrisiko minimieren, sollten Sie Ihre Anlagestrategie diversifizieren und darauf achten, dass ein Teil ihres Portfolios aus liquiden Vermögenswerten besteht, die schnell veräußert werden können.
Beim Kreditrisiko besteht die Gefahr, dass der Emittent eines Wertpapiers, beispielsweise einer Anleihe, zahlungsunfähig wird. Wenn der Schuldner nicht in der Lage ist, seine Zinsen zu zahlen oder das geliehene Kapital zurückzugeben, sind Verluste vorprogrammiert. Staatsanleihen von wirtschaftlich stabilen Ländern haben generell ein geringes Kreditrisiko. Umso höher ist es bei Unternehmensanleihen von risikoreicheren Unternehmen.
Das Zinsrisiko betrifft hauptsächlich Anleihen. Es beschreibt das Risiko, dass durch steigende Zinsen der Wert der bestehenden Anleihen sinkt.
Beispiel: Wenn ein Anleger eine Anleihe mit einem Zinssatz von 2 % kauft und die Zinsen später auf 3 % steigen, verliert die alte Anleihe an Wert, da neue Anleihen zu besseren Konditionen angeboten werden.
Das Währungsrisiko entsteht, wenn Sie in Anlagen investieren, die in einer anderen Währung notiert sind. Hier können Änderungen der Wechselkurse dazu führen, dass der Wert Ihrer Investition sinkt, obwohl die Anlage im Herkunftsland an Wert gewinnt.
Beispiel: Ein deutscher Anleger investiert in US-Aktien. Damit geht er ein Risiko gegenüber dem Wechselkurs zwischen Euro und Dollar ein. Steigt der Euro gegenüber dem Dollar, verringert sich der Wert seiner US-Aktien in Euro, obwohl sie in den USA im Wert gestiegen sind.
Andersherum könnte der Anleger profitieren, wenn der Dollar gegenüber dem Euro an Stärke gewinnt.
Wer dieses Risiko eingeht, hat grundsätzlich die Chance, durch positive Wechselkursentwicklungen Gewinne zu erzielen - aber ebenso Verluste. Deswegen ist es ein Irrglaube, man könne durch günstige Wechselkursentwicklungen schnell reich werden.
Angesichts der Risiken stellt sich nun die Frage: Lässt sich mit wenig Geld wirklich ein Vermögen aufbauen? Die Antwort lautet ja – mit der richtigen Strategie und einem gut durchdachten Sparplan.
Die Sparquote sollte immer auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten abgestimmt sein. Schon 5 % des monatlichen Nettoeinkommens können den Grundstein für den Vermögensaufbau legen. Verdienen Sie zum Beispiel 2.000 Euro netto im Monat, wären das 100 Euro. Wichtig ist, dass sie langfristig sparen.
Beispiel: Wer 100 Euro monatlich in einen ETF mit einer durchschnittlichen Rendite von 5 % investiert, hat nach 30 Jahren ein Vermögen von etwa 83.000 Euro angespart. Dabei spielt der Zinseszinseffekt eine wichtige Rolle.
Der Zinseszinseffekt ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, langfristig Vermögen aufzubauen - selbst mit kleinen Beträgen. Das Prinzip funktioniert so: Nicht nur das ursprünglich investierte Kapital wird verzinst, sondern auch die bereits erwirtschafteten Zinsen. Diese wiederangelegten Erträge sorgen dafür, dass das Vermögen exponentiell wächst. Je länger das Geld angelegt wird, desto stärker entfaltet sich der Effekt.
Zu den gängigsten Anlageformen für einen langfristigen Vermögensaufbau gehören:
Aktien und ETFs: Vor allem ETFs punkten mit ihrem vergleichsweise geringen Startkapital und ihrer breiten Streuung. Mit einem ETF-Sparplan können schon ab 25 Euro monatlich langfristige Wertsteigerungen erzielt werden.
Aktienfonds: Aktienfonds sind eine weitere Möglichkeit, mit kleinen Beträgen an den Märkten teilzuhaben. Der Fonds investiert das Geld vieler Anleger in eine Vielzahl von Unternehmen. Die Rendite kann hier zwischen 5 % und 8 % pro Jahr liegen, abhängig von der Marktentwicklung.
Festgeld und Anleihen: Für sicherheitsorientierte Anleger sind Festgeldkonten und Anleihen zu empfehlen. Jedoch sind die Gewinne vergleichsweise gering. Die Renditen liegen oft nur bei 1 % bis 2 % - was langfristig aber nicht immer lohnenswert ist.
Eine weitere Strategie für den Vermögensaufbau ist Crowdinvesting. Hier können Sie auch mit wenig Geld langfristig Vermögen generieren. Über Plattformen wie Xavin können Sie bereits ab 100 Euro in soziale Projekte investieren und so einen Anteil an vielen nachhaltigen und sinnvollen Projekten haben.
Vorteil: Damit streuen Sie Ihr Geld automatisch und minimieren das Risiko. Auf diese Weise bauen Sie sich ein gut durchmischtes Portfolio auf, das langfristig stabile Erträge generiert - dank der möglichen Renditen.