Zuletzt aktualisiert am 03.06.2025

Was bedeutet Rendite? Definition, Berechnung und Wirkung auf Geldanlagen wie Aktien

Ob sich eine Geldanlage wirklich lohnt, entscheidet die Rendite. Sie zeigt, wie viel Ertrag im Verhältnis zum eingesetzten Kapital tatsächlich entstanden ist. Unabhängig davon, ob es sich um Aktien, Anleihen, Immobilien oder Tagesgeld handelt. Doch was bedeutet Rendite im Detail? Wie lässt sie sich berechnen? Und worauf kommt es bei der Bewertung verschiedener Anlageformen an?

Geldscheine

Dieser Beitrag erklärt Ihnen die zentralen Begriffe, zeigt praxisnahe Beispiele und gibt zudem einen strukturierten Überblick über Renditechancen und Risiken.

Was ist die Rendite?

Die Rendite beschreibt den prozentualen Ertrag, den eine Kapitalanlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielt. Sie stellt demnach das Verhältnis zwischen Gewinn und eingesetztem Kapital dar. Sie dient Anlegerinnen und Anlegern als zentrale Kennzahl, um die Rentabilität verschiedener Anlageformen miteinander zu vergleichen. Die Rendite umfasst dabei sämtliche Einnahmen: Also etwa Zinsen, Dividenden, Kursgewinne oder Rückflüsse aus Vermietung. Und sie bezieht sich immer auf das Kapital, das zur Investition verwendet wurde.

In der Praxis wird zwischen verschiedenen Formen der Rendite unterschieden.

  1. Die diskrete Rendite berechnet den Ertrag auf Basis fester Zeitpunkte, etwa bei jährlicher Bewertung oder am Ende einer Laufzeit.
  2. Die zeitgewichtete Rendite hingegen korrigiert Einflüsse durch Zwischenzahlungen oder Kapitalzuflüsse. Sie wird vor allem zur objektiven Beurteilung von Fondsstrategien verwendet.
  3. Die negative Rendite liegt vor, wenn der Gesamtertrag unter dem eingesetzten Kapital liegt. Beispielsweise durch Kursverluste oder eine inflationsbedingte Entwertung der Anlage.

Berechnung der Rendite

Die Rendite lässt sich mit folgender Formel berechnen:

Rendite (%) = (Ertrag – Kosten) / eingesetztes Kapital × 100

Diese Formel zeigt, wie viel Prozent Gewinn oder Verlust eine Geldanlage im Verhältnis zum eingesetzten Kapital innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielt hat. Berücksichtigt werden dabei nicht nur Erträge, sondern auch sämtliche Aufwendungen.

Dazu zählen:

  • Transaktionskosten, etwa Kauf- und Verkaufsgebühren bei Wertpapieren
  • Verwaltung und nicht umlegbare Nebenkosten, etwa bei Immobilien oder Fonds
  • Depotgebühren oder Plattformkosten bei Online-Brokern
  • Steuern auf Kapitalerträge, zum Beispiel Abgeltungssteuer oder Kirchensteuer
  • Kaufnebenkosten wie Notarkosten, Grunderwerbsteuer und Maklergebühren bei Immobilien

Erst wenn diese vollständig einbezogen sind, lässt sich die tatsächliche Rendite einer Geldanlage korrekt bestimmen.

Tipp: Für komplexere Berechnungen, etwa bei unterjährigen Zeiträumen, variablen Erträgen oder unterschiedlichen Ein- und Auszahlungszeitpunkten, gibt es extra Online-Renditerechner.

Rendite vs. Zins: Was ist der Unterschied?

Der Zins ist ein fester Prozentsatz, der angibt, wie viel für das Verleihen von Kapital über einen bestimmten Zeitraum bezahlt wird, unabhängig davon, was mit der Anlage sonst passiert. Die Rendite hingegen beschreibt den effektiven Gesamtertrag, der tatsächlich aus einer Investition resultiert. Inklusive Kursgewinne, Dividenden, Gebühren, Steuern und inflationsbedingten Effekten.

Der Zins orientiert sich ausschließlich am vereinbarten Zinssatz, wird meist jährlich ausgezahlt und bezieht sich auf die reine Kapitalbereitstellung. Der Zins ist demnach ein Teil der Rendite. Er bildet aber nicht den vollständigen Ertrag einer Kapitalanlage ab. Die Rendite zeigt, was real übrig bleibt, wenn Sie ein Wertpapier kaufen, über einen Zeitraum halten und dann wieder verkaufen. Somit bezieht sie sich auf das eingesetzte Eigenkapital.

So kann ein Produkt zwar einen hohen Zins bieten, aber dennoch eine schlechte Rendite erwirtschaften. Etwa wenn zusätzliche hohe Kosten anfallen oder die Inflation die reale Kaufkraft mindert. Umgekehrt kann eine vermeintlich gering verzinste Anlage durch Kursgewinne oder steuerliche Vorteile zu einer überdurchschnittlichen erwarteten Rendite führen.

Kurz gesagt: Der Zins ist das, was versprochen wird.
Die Rendite ist das, was tatsächlich entsteht. Zuzüglich aller Erträge, abzüglich aller Verluste.

Warum ist die Rendite wichtig für die Bewertung einer Kapitalanlage?

Die Rendite liefert eine präzise Antwort auf die Frage, ob sich eine Geldanlage im Verhältnis zum eingesetzten Kapital tatsächlich gelohnt hat. Sie verrät demnach nicht nur, ob ein Gewinn entstanden ist, sondern stellt auch systematisch dar, wie viel Ertrag pro investiertem Euro Sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums erwirtschaftet haben. Genau deswegen ist sie eine so wichtige Größe für die Vergleichbarkeit und Beurteilung von Kapitalanlagen. Warum die Rendite aber eine so wichtige Bewertungsgröße ist, erklären wir in den folgenden Punkten:

1. Verhältnisgröße statt Absolutwert

Wer 1.000 € Gewinn macht, hat rein rechnerisch einen Ertrag erzielt. Doch erst die Rendite, also die Relation von Gewinn zu Kapitaleinsatz zeigt, wie effizient das angelegte Kapital tatsächlich gearbeitet hat. Ein Gewinn von 1.000 € bei einem Einsatz von 2.000 € ist wesentlich besser als derselbe Betrag bei einem Einsatz von 50.000 €. Ohne Rendite fehlt diese Vergleichsgrundlage.

2. Vergleichbarkeit unterschiedlicher Anlageformen

Aktien, Anleihen, Tagesgeld, Immobilien oder Crowdinvesting: Völlig unterschiedliche Produkte lassen sich durch ihre jeweilige Rendite objektiv vergleichen. Das gilt sowohl innerhalb einer Anlageklasse (z. B. verschiedene ETFs) als auch übergreifend (z. B. ETF vs. Festgeld). So wird die Rendite zum einheitlichen Maßstab bei jeder Investition.

3. Berücksichtigung von Laufzeit und Liquidität

Da die Rendite meist auf Jahresbasis angegeben wird, berücksichtigt sie die Dauer des gebundenen Kapitals. Dadurch ist auch eine kurzfristige Anlage mit vergleichsweise geringem Gewinn bewertbar. Sofern sie in kürzerer Zeit eine überdurchschnittliche Rendite liefert. In Kombination mit dem Liquiditätsprofil einer Anlage zeigt die Rendite, ob Kapital nur gebunden oder auch effektiv verzinst wurde.

4. Abbildung der tatsächlichen Ertragslage

Während der Zins nominal und statisch ist, bildet die Rendite die tatsächliche Ertragswirkung ab. Inklusive aller Kosten, Gebühren, Steuerabzüge und etwaiger Kursveränderungen. Eine Kapitalanlage mit hohem Nominalzinssatz kann durch hohe Nebenkosten und Steuerlast eine negative Nettorendite aufweisen. Umgekehrt kann eine vermeintlich „niedrig verzinste“ Anlage durch steuerliche Vorteile oder Wiederanlageeffekte effektiv profitabel sein. Die Rendite zeigt diese Unterschiede.

5. Risikobewertung im Kontext

Eine besonders hohe Rendite ist kein Selbstzweck. Sie steht fast immer im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko. Wer Renditen vergleicht, kann auch Risikoklassen strukturieren. Etwa durch Gegenüberstellung mit risikofreien Alternativen (z. B. Umlaufrendite von Bundesanleihen). Damit wird die Rendite auch zum Instrument der Risikoeinschätzung, insbesondere bei Produkten ohne Kapitalgarantie.

6. Grundlage für Investitionsentscheidungen

Private Anlegerinnen und Anleger, Vermögensberater oder institutionelle Investoren nutzen Renditen als Grundlage für ihre Portfolioentscheidungen, Asset-Allokation und die strategische Gewichtung von Anlageformen. Ob Neubewertung eines Immobilienbestands, Auswahl eines ETFs an der Börse oder Umschichtung zwischen Anleihefonds: Renditen sind die Basis jeder Kapitalallokation.

Welche Arten der Rendite gibt es?

Je nach Anlageform, Berechnungsmethode und Betrachtungszeitraum unterscheidet man verschiedene Arten der Rendite. Im Folgenden werden acht zentrale Renditearten vorgestellt:

1. Dividendenrendite

Die Dividendenrendite gibt an, welchen prozentualen Ertrag eine Aktie durch Dividendenzahlungen im Verhältnis zum aktuellen Kurswert erzielt. Sie wird wie folgt berechnet:

Dividendenrendite (%) = (Dividende je Aktie / Aktienkurs) × 100

Mit dieser Kennzahl kann die Ertragskraft von Aktien unabhängig von Kursgewinnen beurteilt werden. Besonders bei der Auswahl von sicheren Kapitalanlagen mit regelmäßiger Dividendenzahlung ist die Dividendenrendite ein wichtiger Vergleichswert.

2. Bruttorendite und Nettorendite

Die Bruttorendite berücksichtigt den erzielten Gewinn einer Anlage ohne Abzug von Kosten, Steuern oder Inflation. Sie zeigt demnach den nominalen Ertrag vor Belastungen.

Die Nettorendite hingegen zieht alle relevanten Kosten ab. Darunter beispielsweise Notarkosten, Kosten für die Verwaltung und nicht umlegbare Nebenkosten. Aber auch Steuern wie etwa die Abgeltungssteuer und gegebenenfalls Kirchensteuer. Sogar die Inflation wird berücksichtig. Somit gibt die Nettorendite den wirklichen Kapitalertrag an, der Ihnen am Ende bleibt.

Die Formel zur Berechnung der Nettorendite lautet:

Nettorendite (%) = [(Ertrag – Kosten) / eingesetztes Kapital] × 100

Die Unterscheidung zwischen Brutto- und Nettorendite ist wichtig, um den Gewinn mit und ohne Kosten korrekt bewerten zu können.

3. Nominalrendite und Realrendite

Die Nominalrendite gibt den Ertrag einer Anlage ohne Berücksichtigung der Inflation an. Sie zeigt, wie viel Prozent das investierte Kapital nominal wächst.

Nominal bedeutet in diesem Zusammenhang: Die Berechnung erfolgt rein rechnerisch, auf Basis der ausgezahlten Erträge, ohne Berücksichtigung von Kaufkraftveränderungen oder Preisniveaus.

Die Realrendite hingegen berücksichtigt die Inflation und zeigt den tatsächlichen Zuwachs der Kaufkraft. Sie wird berechnet, indem die Inflationsrate von der Nominalrendite abgezogen wird.

Realrendite (%) = Nominalrendite – Inflationsrate

Die Unterscheidung zwischen Nominal- und Realrendite ist vor allem bei steigender Inflation wichtig. Denn in solchen Fällen kann eine Geldanlage trotz positiver Nominalrendite einen realen Wertverlust haben.

4. Aktienrendite und Rendite von Anleihen

Die Rendite von Aktien setzt sich aus Kursgewinnen und Dividenden zusammen. Sie reflektiert die Gesamterträge aus dem Halten einer Aktie über einen bestimmten Zeitraum.

Der Kuponzins ist übrigens der jährlich festgelegte Zinssatz, den der Emittent der Anleihe an Sie zahlt; bezogen auf den Nennwert des Papiers, nicht auf den tatsächlichen Kaufpreis.

Die Rendite von Anleihen basiert dagegen auf dem Kuponzins und dem Kaufpreis der Anleihe. Sie wird häufig auch als laufende Rendite oder Rendite bis zur Fälligkeit angegeben.

Wenn Sie Geld anlegen, in Aktien oder Anleihen, hilft Ihnen das Wissen dabei, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.

5. Mietrendite

Die Mietrendite zeigt, wie viel Ertrag eine vermietete Immobilie im Verhältnis zum Kaufpreis einbringt. Dabei unterscheidet man zwischen Brutto- und Nettomietrendite.

  • Die Bruttomietrendite setzt lediglich die Jahresmieteinnahmen ins Verhältnis zum Kaufpreis.
  • Die Nettomietrendite berücksichtigt zusätzlich alle laufenden Kosten wie Instandhaltung, Verwaltung und nicht umlegbare Nebenkosten.

Mit dieser Kennzahl können Sie die Rentabilität einer Immobilie als Kapitalanlage bewerten. Sie verrät Ihnen, ob Sie mit dem Objekt über längere Zeit eine stetige Rendite erzielen können, oder eben nicht. Vor allem im Zusammenhang mit Immobilien als Sachwertanlage ist sie ein zentraler Maßstab, um Risiko und Ertrag realistisch einschätzen zu können.

6. Kursrendite (Verkaufsrendite)

Die Kursrendite, auch Verkaufsrendite genannt, ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem später erzielten Verkaufspreis eines Wertpapiers. Sie berücksichtigt ausschließlich die Kursveränderung und lässt sich unabhängig von Ausschüttungen oder Dividenden berechnen.

Die Kursrendite ist besonders bei kurzfristigen Anlagestrategien oder bei Geldanlagen, die keine laufenden Erträge liefern (thesaurierenden ETFs oder Derivaten) wichtig. Je nach Anlagehorizont kann sie deutlich schwanken. Ob ein Gewinn oder Verlust entsteht, hängt außerdem maßgeblich vom Ein- und Ausstiegszeitpunkt ab. Die Rendite errechnet sich aber immer nur aus dem Kurswert. Steuern und Transaktionskosten werden separat berücksichtigt.

Beispiel:

Sie kaufen ein Wertpapier für 1.000 Euro. Nach einem Jahr verkaufen Sie es für 1.150 Euro. Die erzielte Kursrendite beträgt in diesem Fall:

(1.150 € – 1.000 €) / 1.000 € × 100 = 15 %

Damit liegt die Rendite ausschließlich in der Kurssteigerung, ohne Berücksichtigung weiterer Erträge wie Dividenden oder Ausschüttungen.

7. Gesamtrendite (Total Return)

Die Gesamtrendite fasst alle Ertragsquellen einer Anlage zusammen. Sie berücksichtigt Dividenden, Zinsen, Kursgewinne sowie Wiederanlageeffekte. Damit bezeichnet die Rendite nicht nur den isolierten Ertrag aus einem Teilaspekt, sondern den tatsächlich erzielten Gewinn über einen definierten Zeitraum hinweg.

Gerade bei Fonds oder ETFs ist die Gesamtrendite die entscheidende Kennzahl, um unterschiedliche Strategien miteinander zu vergleichen. Die durchschnittliche Rendite über mehrere Jahre hinweg gibt dabei einen verlässlichen Eindruck über die langfristige Performance. Möchten Sie eine Kapitalanlage ganzheitlich bewerten, sollten Sie stets die Gesamtrendite als Vergleichswert heranziehen. Unabhängig davon, ob es sich um Aktien, Anleihen oder Mischprodukte handelt.

8. Rendite von Immobilienfonds

Die Rendite von Immobilienfonds setzt sich aus Ausschüttungen, etwa durch Mieteinnahmen, und möglichen Wertsteigerungen des Fondsanteils zusammen. Sie wird meist jährlich ausgewiesen und ist ein Maßstab für die Wirtschaftlichkeit des Investments.

In einem Immobilienfonds wird das Geld der Anlegerinnen und Anleger auf verschiedene Objekte verteilt. Etwa auf Wohn-, Büro- oder Gewerbeimmobilien. Dadurch verteilt sich das Verlustrisiko.

Entscheidend für die erzielte Rendite einer Kapitalanlage sind in diesem Fall Faktoren wie:

  • Lage
  • Objektqualität
  • Vermietungsquote
  • Laufende Bewirtschaftungskosten

Auch steuerliche Aspekte und Kostenstrukturen wirken sich auf die tatsächliche Performance aus.

Wichtig: Bei offenen Immobilienfonds steht die stetige Rendite im Vordergrund. Bei geschlossenen Fonds eher die langfristige Gesamtrendite.

Beispiel:

Sie investieren 10.000 Euro in einen offenen Immobilienfonds. Der Fonds schüttet jährlich 300 Euro aus. Zusätzlich steigt der Anteilwert innerhalb eines Jahres um 200 Euro. Die Rendite pro Jahr läge dann bei:

(300 € + 200 €) / 10.000 € × 100 = 5 %

Die erzielte Rendite setzt sich in diesem Fall aus Ausschüttung und Kursgewinn zusammen.

Wie entsteht Rendite an der Börse?

An der Börse entsteht Rendite durch zwei zentrale Ertragsquellen: Kursgewinne und Dividenden. Beide Komponenten tragen zur tatsächlichen Verzinsung des eingesetzten Kapitals bei und bestimmen maßgeblich die Rentabilität einer Kapitalanlage wie Aktien.

Kursgewinne

Ein Kursgewinn entsteht, wenn der Verkaufspreis einer Aktie über dem ursprünglichen Kaufpreis liegt. Diese Differenz stellt einen realisierten Gewinn dar, der unmittelbar zur Rendite beiträgt. Allerdings unterliegt der Aktienkurs Schwankungen, die durch Unternehmensnachrichten, Markttrends oder wirtschaftliche Entwicklungen beeinflusst werden können. Daher ist das Risiko eines Kursverlustes und einer geringeren Rendite stets präsent.

Dividenden

Dividenden sind regelmäßige Ausschüttungen eines Unternehmens an seine Aktionäre, die aus dem erwirtschafteten Gewinn stammen. Sie sind eine laufende Ertragsquelle und versprechen eine gewisse Stabilität in der Renditeerwartung. Die Höhe der Dividende variiert je nach Unternehmenspolitik und wirtschaftlicher Gesamtlage. Bei einem Investment sind Dividenden besonders attraktiv, da sie unabhängig von Kursentwicklungen sind.

Beispiel: Aktienrendite berechnen

Angenommen, Sie erwerben eine Aktie zum Preis von 100 Euro. Nach einem Jahr verkaufen Sie diese Aktie für 110 Euro und erhalten zusätzlich eine Dividende von 3 Euro. Die Rendite berechnet sich wie folgt:

Rendite (%) = [(Verkaufspreis – Kaufpreis + Dividende) / Kaufpreis] × 100

Rendite (%) = [(110 € – 100 € + 3 €) / 100 €] × 100 = 13 %

In diesem Beispiel beträgt die Rendite 13 %, was die tatsächliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals widerspiegelt.

Vorstellung des DAX-Rendite-Dreiecks

Das DAX-Rendite-Dreieck ist ein Instrument zur Visualisierung der historischen Renditen des Deutschen Aktienindex (DAX) über verschiedene Anlagezeiträume hinweg. Genaugenommen zeigt es die Entwicklung von Investitionen in den DAX über Zeiträume von einem bis zu 50 Jahren. Und das Renditedreieck ist auch kein Dreieck im eigentlichen Sinn. Beim DAX-Rendite-Dreieck handelt es sich um eine zweidimensionale Tabelle, bei der:

  • Die horizontale Achse (x-Achse) das Kaufjahr darstellt
  • Die vertikale Achse (y-Achse) das Verkaufsjahr

In jedem Feld der Tabelle wird für eine bestimmte Kombination aus Kauf- und Verkaufsjahr die durchschnittliche jährliche Rendite angezeigt, die mit einem einmaligen Investment in den DAX erzielt worden wäre. So sieht jeder genau, wie sich die tatsächliche Verzinsung des eingesetzten Kapitals je nach Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt entwickelt hätte.

Langfristige Auswertungen zeigen: Wer 20 oder 30 Jahre investiert hat, erzielte in fast allen Fällen eine positive durchschnittliche Jahresrendite. Bei einer Haltedauer von 20 Jahren lag die niedrigste Rendite bei 3,3 % pro Jahr, die höchste bei 15,2 %. Bei einer Anlagedauer von 30 Jahren reichte die Bandbreite von 6,8 % bis 13,5 %. Die Werte basieren auf realen DAX-Daten – ohne Berücksichtigung von Steuern oder jährlichen Kosten für Rücklagen.

Das DAX-Rendite-Dreieck wird regelmäßig vom Deutschen Aktieninstitut aktualisiert und ist online als PDF oder interaktive Grafik abrufbar.

Wie viel Rendite bekommen Sie für die unterschiedlichen Geldanlagen? Rendite im Überblick

Je nachdem, wie Sie Ihr Geld anlegen, unterscheiden sich die Chancen auf Ertrag deutlich. Während risikoreichere Investments wie Aktien langfristig hohe Renditen ermöglichen, bieten konservative Anlageformen wie Tagesgeld oder Anleihen vor allem Kapitalerhalt – oft zulasten der Verzinsung. Auch Immobilien gelten als wertstabil, liefern aber je nach Lage, Finanzierung und Nebenkosten höchst unterschiedliche Ergebnisse.

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über typische Renditebereiche, Chancen und Risiken verschiedener Kapitalanlagen:

Rendite von Aktien und ETFs

Aktien und börsengehandelte Fonds (ETFs) versprechen langfristig eine hohe Renditechance. Aber mit einem vergleichsweise hohen Risiko. Typische Beispiele mit langfristiger Durchschnittsrendite:

  • Bei dauerhaft profitablen Aktienkonzernen lagen die historischen Jahresrenditen, inklusive Dividenden, bei rund 7 % bis 9 %. Schwankungen zwischen einzelnen Branchen und Jahren sind dabei erheblich.
  • Je nach Anlageschwerpunkt schwanken die Ergebnisse bei Aktienfonds mit aktivem Management zwischen 3 % und 8 % pro Jahr. Nach Abzug von Gebühren liegen sie oft unter vergleichbaren ETFs.
  • Der MSCI World ETF erzielte über 15 bis 20 Jahre hinweg im Durchschnitt etwa 7,4 % pro Jahr.

Risiken: Marktschwankungen, Unternehmensrisiken, wirtschaftliche und politische Einflüsse

Anleihen und Rentenfonds

Anleihen erwirtschaften meist eine niedrigere Rendite.

  • Deutsche Staatsanleihen: Mitte 2023 durchschnittlich etwa 2,5 % Rendite.
  • Euro-Unternehmensanleihen: Renditen zwischen 1 % (Anfang 2022) und etwa 4,5 % (Mitte 2023).
  • Hochzinsanleihen (High Yield): Renditen bis zu 7,5 %.

Risiken: Zinsänderungsrisiken, Bonitätsrisiken, Inflationsrisiken.

Immobilien und Sachwerte

Immobilieninvestitionen bieten stabile Erträge, insbesondere durch Mieteinnahmen und potenzielle Wertsteigerungen.

  • Offene Immobilienfonds: 2022 durchschnittliche Rendite von 2,6 %.
  • Wohnimmobilien: 2021 durchschnittliche Rendite von 4,7 %.
  • Langfristige Betrachtung: Über 150 Jahre hinweg eine durchschnittliche reale Jahresrendite von nur 0,2 %.

Risiken: Standortabhängigkeit, Instandhaltungskosten, Marktzyklen.

Tagesgeld und Festgeld

Tages- und Festgeldkonten versprechen wegen der gesetzlichen Einlagensicherung eine hohe Sicherheit. Dafür ist die Rendite wegen der dauernden Niedrigzinsen eher gering.

  • Tagesgeld: Durchschnittliche Verzinsung von 0,59 % pro Jahr.
  • Festgeld: Zinssätze variieren je nach Laufzeit und Bank, aktuell zwischen 2,15 % und 2,74 % pro Jahr.

Risiken: Inflationsrisiko, da reale Rendite nach Inflation negativ sein kann.

Vergleich der Renditechancen und Risiken

Anlageform Durchschnittliche Rendite Risiko
Aktien / ETFs 7 % bis 9 % p.a. Hoch (Marktschwankungen)
Anleihen / Rentenfonds 2 % bis 4,5 % p.a. Mittel (Zins- und Bonitätsrisiken)
Immobilien 2 % bis 4,7 % p.a. Mittel (Markt- und Standortrisiken)
Tages-/Festgeld 0,59 % bis 2,74 % p.a. Niedrig (Inflationsrisiko)

Rendite alternativer Anlageformen am Beispiel Crowdinvestment

Crowdinvestment ist eine alternative Anlageform, bei der sich viele Personen mit kleinen Beträgen an einem Projekt beteiligen können. Im Mittelpunkt steht nicht der Handel an der Börse, sondern die Finanzierung von klar abgegrenzten Vorhaben. Diese verfolgen meist einen sozialen, gemeinnützigen oder nachhaltigen Zweck. Dazu zählen beispielsweise Projekte aus Bildung, erneuerbaren Energien, sozialer Infrastruktur oder Immobilien mit gesellschaftlicher Wirkung. Die Auswahl und Abwicklung läuft immer über spezialisierte Plattformen, die Informationen zu Projektträger, Laufzeit, Verzinsung und Rückzahlungsstruktur transparent bereitstellen müssen.

Die Renditechancen liegen, je nach Projektart und Risikoklasse, zwischen 4 % und 8 % pro Jahr. Wichtig hierbei: Der vereinbarte Zinssatz bleibt über die Laufzeit konstant.

Das schafft Planungssicherheit, begrenzt aber gleichzeitig die Ertragsperspektive. Denn während Aktien oder Fonds durch Kursgewinne oder Dividenden flexibel reagieren, wird die Rendite beim Crowdinvesting von Anfang an festgelegt. Eine laufende Wertsteigerung findet nicht statt. Das reduziert einerseits das Risiko. Minimiert andererseits aber auch ein zusätzliches Gewinnpotenzial.

Doch wenn Sie eine klar kalkulierbare Verzinsung bevorzugen und bewusst auf die Schwankungen der Kapitalmärkte verzichten wollen, ist das genau eine gute Lösung für Sie.

Ganz ohne Risiko geht es aber auch beim Crowdinvestment nicht zu. Denn hierbei handelt es sich um sogenannte Nachrangdarlehen. Dabei tragen Sie als Anleger oder Anlegerin ein unternehmerisches Risiko. Fällt das Projekt aus, kann es somit zum Totalverlust kommen. Deswegen setzen seriöse Plattformen auf eine transparente Offenlegung aller Daten. Wie auch eine Kontrolle und Prüfung der Projekte. Damit kann das Verlustrisiko auf ein Minimum reduziert werden.

Wenn Sie also bewusst in Projekte mit festem Zinssatz, gesellschaftlicher Wirkung und klarer Laufzeit investieren möchten, ist Crowdinvesting eine interessante Alternative für Sie. Besonders dann, wenn die Rendite nicht nur in Prozent gemessen wird, sondern auch an dem, was sie in der Gesellschaft bewegt.